An einem Geldautomaten Transaktionen oder ähnliche Dinge zu erledigen, ist für viele weiterhin fester Bestandteil des Alltags. Die „Abbrechen“-Taste kommt dabei in den meisten Fällen nur zum Einsatz, wenn eine Aktion ungewollt gestartet wurde. Tatsächlich kann das Drücken dieser noch mehr.
Geldautomat: Dafür war die Taste auch gedacht
Frühe Geldautomaten beendeten den Zahlungsdialog erst dann, wenn der Kunde ihn aktiv abbrach oder eine Wartezeit ablief. Solange die Sitzung geöffnet blieb, akzeptierte das Gerät noch Eingaben – ein Fenster, das Kriminelle im Extremfall für sogenannte Session-Hijacking-Attacken ausnutzen konnten. Mit einem einfachen Tastendruck war die Verbindung sofort getrennt und die Gefahr gebannt.
Die gute Nachricht: Seit der Umstellung auf EMV-Chipkarten (Bankkarten mit einem kleinen Computerchip), strengere Softwarerichtlinien und kürzere Reaktionszeit des Gerätes nach Inaktivität von Kund*innen schließen Automaten hierzulande den Vorgang automatisch, sobald Karte und Bargeld entnommen sind. Die Systeme springen direkt in den Bereitschaftsmodus; eine offene Sitzung bleibt praktisch nicht zurück. Selbst wenn Kundinnen und Kunden den „Abbrechen“-Knopf noch drücken, ändert das an der Sicherheit erst einmal nichts.
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In diesen Fällen lohnt sich die alte Gewohnheit
Dennoch kann die frühere Vorgehensweise am Geldautomaten auch heute noch in manchen Fällen nützlich sein. Im Nicht-EU-Ausland stehen beispielsweise vielerorts Multibank-Geräte, die technisch hinterherhinken. Dort kannst du immer wieder auf Maschinen stoßen, die die Sitzung erst dann vollständig abmelden, wenn „Cancel“ oder „Abbrechen“ gewählt wurde.
Laut dem Portal Coinlaw beträgt der Anteil der EMV-fähigen Geldautomaten – gemessen an allen noch betriebenen Maschinen und zum jetzigen Stand (Juni 2025) – weltweit rund 72 Prozent. Das bedeutet, dass etwa jedes Vierte der Geräte technisch noch mit älteren Standards arbeitet.
Bleibt der Bildschirm nach der Geldausgabe lange aktiv oder fordert das Gerät explizit zum Beenden auf, ist der zusätzliche Knopfdruck also eine sinnvolle Absicherung. Gleiches gilt für vereinzelte, sehr alte Modelle in ländlichen SB-Bereichen, die erst nach einem manuellen Abbruch tatsächlich auf „neu“ schalten.
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So schützt du dich am besten
Die wichtigste Verteidigung gegen Betrug bleibt aber ein wacher Blick: Geldautomaten in hellen, belebten Filialen sind sicherer als Geräte in dunklen Alleestraßen; eine verdeckte PIN-Eingabe verhindert Schulterblick-Tricks beim Bargeldabheben; regelmäßige Kontokontrolle deckt unberechtigte Abbuchungen schnell auf. Gegen moderne Angriffe wie Skimming an manipulierten Kartenschlitzen helfen zudem Sensorgehäuse und Kameraüberwachung, die in Deutschland inzwischen Standard sind.
Wer ausschließlich an aktuellen deutschen Automaten Geld zieht, gewinnt durch den Abbrechen-Knopf kaum zusätzliche Sicherheit – die Software erledigt das längst selbst. Unterwegs in Ländern mit älterer Technik oder bei Geräten, die sich ungewöhnlich verhielten, bleibt der Griff zur roten Taste aber ein schneller, wirkungsvoller Reflex. Schaden kann er nie; entscheiden über sicheres Abheben tun am Ende jedoch vor allem Standortwahl, verdeckte PIN-Eingabe und ein prüfender Blick aufs Gerät.
Quellen: eigene Recherche, Coinlaw
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