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Wie weit gehen Behörden, um Nutzerdaten abzugreifen? Signal gibt Auskunft

Signal legt jetzt in einem Dokument offen, welche Informationen eine US-Behörde zu einem bestimmten Nutzer haben wollte.

Signal-Logo.
US-Behörden wollen immens viel über einen bestimmten Signal-Nutzer wissen. Das legt der Messenger jetzt offen. © imago images/ZUMA Wire

Der Messenger-Dienst Signal veröffentlichte jüngst einen Durchsuchungsbefehl, den er von der Polizei in Santa Clara, Kalifornien, erhalten hat. Damit enthüllt das Unternehmen, wie sehr die US-Strafverfolgungsbehörden darum bemüht sind, Online-Plattformen dazu zu zwingen, persönliche Daten von Nutzer:innen offenzulegen.

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Wie weit gehen Behörden, um Nutzerdaten abzugreifen? Signal gibt Auskunft

Signal legt jetzt in einem Dokument offen, welche Informationen eine US-Behörde zu einem bestimmten Nutzer haben wollte.

Signal: Das fragt die Regierung

„Hier sind wir in der zweiten Hälfte des Jahres 2021, Signal weiß immer noch nichts über dich, aber die Regierung fragt weiter“, heißt es in einem Blog-Eintrag des Unternehmens. Der Durchsuchungsbefehl der Polizei zeigt, dass US-Behörden folgende Informationen über einen bestimmten Signal-Nutzer haben wollten:

  • Anschrift
  • Telefonnummer
  • E-Mail-Adresse
  • Rechnungsaufzeichnungen
  • Datum der Kontoeröffnung
  • Datum der Kontoregistrierung
  • Eingehende und ausgehende Anrufdetails
  • Voicemails
  • Videoanrufe
  • Em-Mails
  • Textnachrichten
  • IP-Adresse samt Datum und Uhrzeit für jede Anmeldung
  • Alle Daten und Tage, an denen der Nutzer jemals mit Signal verbunden war

Signal verrät: „All das konnten wir wie immer nicht anbieten. Es ist unmöglich, Daten zu übertragen, auf die wir von vornherein keinen Zugriff haben.“

Nur wenig konnte der Messenger-Dienst den Behörden übermitteln. So weiß er etwa nur, wann das Konto des Nutzers zuletzt mit Signal verbunden war.

Damit endet die Geschichte nicht

Obwohl Signal den US-Behörden nichts liefern konnte, gab es eine Anordnung zur Geheimhaltung. Diese wurde viermal verlängert. Insgesamt dauerte es offenbar ein ganzes Jahr, bis das Unternehmen öffentlich offenlegen konnte, welchen Prozess es nach Erhalt des Durchsuchungsbefehls durchlaufen musste. Am 27. Oktober 2021 veröffentliche Signal letztlich den kompletten Durchsuchungsbefehl.

Seit einigen Monaten wird Signal unter Nutzer:innen immer beliebter. Denn während WhatsApp sonst etwa im Play Store meist die Nase vorne hatte, gibt es immer wieder Meldungen darüber, dass der grüne Messenger weniger Aufmerksamkeit bekommt als der blaue. Möglich, dass dabei Datenschutz eine wichtige Rolle spielt. Doch auch weitere Funktionen könnten zahlreiche Nutzer:innen überzeugen. Gegenüber WhatsApp hat die Signal-App gleich mehrere wichtige Vorteile. Du nutzt einen vollkommen anderen Dienst, um mit deinen Kontakten zu kommunizieren? Das kommt bei dem Kampf Telegram vs. Signal raus. Wir haben die beiden Dienste miteinander verglichen.

Quelle: Signal

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