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Salzburger Festspiele: Clevere Technik soweit das Auge reicht

Die Veranstaltungsbereiche der jährlichen Festspiele sind vollgepackt mit modernster Technik, die dabei helfen soll, einen geregelten Ablauf zu gewährleisten.

Siemens rüstet die Festspiele mit modernster Technik aus. Foto: Siemens

Seit dem 27. Juli finden wieder die Salzburger Festspiele statt. 35 Tage lang strömen rund 260.000 Besucher zu 200 Vorführungen und sorgen dafür, dass Salzburg wieder Europas Kulturhauptstadt wird. Damit dabei alles glatt läuft, ist viel Technologie im Hintergrund erforderlich. So stammt die Gebäudetechnik für die Spielstätten – das Haus für Mozart, die Felsenreitschule und das Große Festspielhaus – von Siemens. Diese stellt sicher, dass optimale Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Akustik und sogar die Arbeit der Inspizienten und des Sicherheitspersonals problemlos über die Bühne gehen können.

Intelligentes Audiosystem

Der wohl wichtigste Aspekt, die Akustik, wird über Beschallungssysteme im Bühnen- und Publikumsbereich sichergestellt. Die Tonqualität soll überall gleich gut sein, egal wo man in den mehr als 1.000 Besucher fassenden Veranstaltungsorten sitzt. Das System überwacht sich dabei laufend selbst und benachrichtigt das Personal bei einer Störung. Aber auch den verantwortlichen Koordinatoren, den sogenannten Inspizienten, werden moderne Werkzeuge zur Seite gestellt.

860 Lautsprecherkreise

So zählt das Inspizientenpult insgesamt 1.024 Digitalausgänge sowie 400 Digitaleingänge, über die das komplette Geschehen überwacht und gesteuert werden kann. Über den Touchscreen können mit einem Wisch Darsteller aufgerufen, Lichtsignale gegeben oder gar eine Evakuierung angeordnet werden. Allein im Großen Festspielhaus kann der Inspizient über 300 Lautsprecherkreise das ganze Gebäude mit Anweisungen versorgen, im ganzen Festspielhaus gibt es mehr als 860 Lautsprecherkreise.

Natürliche Klimatechnik

Rund 2.000 Detektoren sorgen zudem dafür, dass ein möglicher Brand frühzeitig erkannt wird. Damit bei Spezialeffekten auf der Bühne kein Fehlalarm ausgelöst wird, können Teile dieses Systems vorübergehend pausiert werden. Das Zutrittssystem soll verhindern, dass keine Person ohne Berechtigung das Gebäude betritt. Entsprechende fälschungssichere Ausweise, mit denen auch Mitarbeiter ihre Arbeitszeit aufzeichnen oder bargeldlos in der Cafeteria bezahlen können, können in nur einer Minute produziert werden.

Trotz High-Tech-Ausstattung nutzt man aber auch die natürlichen Gegebenheiten. Der unter der Stadt verlaufende Almkanal wird genutzt, um Temperatur und Feuchtigkeit im Großen Festspielhaus energieeffizient zu regulieren. Mit dem kalten Wasser wird das Große Festspielhaus beispielsweise konstant auf angenehmen 23 Grad Celsius Raumtemperatur und 55 Prozent Luftfeuchtigkeit gehalten. Auch im Haus für Mozart wird ein sogenanntes Desiccant-Cooling-System (DCS) eingesetzt. Statt Kältemittel oder Kompressor wird die Luft durch Trocknen und Verdunsten gekühlt, die dafür erforderliche Wärme wird mit Solarenergie produziert.

Technik-Rallye mit Augmented Reality

Um den Besuchern diese Technologien näherzubringen, hat Siemens eine digitale Schnitzeljagd durch die Salzburger Altstadt eingerichtet. Mit der offiziellen „FestNächte“-App werden Besucher an fünf verschiedene Orte geführt, an denen Siemens-Technologie zum Einsatz kommt. Über diese kann man sich vor Ort informieren und beispielsweise einzelne Bauteile in Augmented Reality betrachten. Neben Interesse an Technik soll auch ein Gewinnspiel locken. Wer einen der Hotspots besucht, erhält die Chance auf einen von 1.200 Preisen, darunter Sofortgewinne wie Altstadt- und Essensgutscheine oder große Preise wie ein Festivalpaket für zwei Personen mit Premierenkarten für die „Jedermann“-Vorstellung 2018.

Die kostenlose App für iOS und Android wurde anlässlich der „FestSpielNächte“ veröffentlicht, die während der Salzburger Festspiele auf dem Kapitelplatz stattfinden. Bei dieser kostenlosen Veranstaltung werden lange ausverkaufte Vorführungen aus dem aktuellen Spielplan und historische Aufzeichnungen auf einer LED-Wand gezeigt. Rund 70.000 Besucher haben das Angebot im Vorjahr in Anspruch genommen. An den Wochenenden gibt es zudem eine Parallelveranstaltung für Kinder, bei der Aufführungen wie „Hänsel und Gretel“, „Max und Moritz“, „Die Zauberflöte für Kinder“ oder „Peter und der Wolf“ gezeigt werden.

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