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„Menschen sind unterbewertet“ findet Tesla-Chef Elon Musk

Er habe aus den Fehlern der 80er nicht gelernt, muss Tesla-Chef Elon Musk zugeben. Mit zunehmender Automatisierung beim Model 3 habe die „Produktionshölle“ ihren Anfang genommen.

Elon Musk
Die zunehmende Roboter-Produktion bei Teslas Model 3 macht Elon Musk nicht glücklich. Foto: Getty Images

„Produktionshölle“, so bezeichnete Tesla-CEO Elon Musk die Probleme bei der Fertigung des Mittelklassefahrzeugs Model 3. Seit Marktstart gibt es gravierende Schwierigkeiten bei der Herstellung des günstigsten Tesla-Autos, sodass die Produktionsziele regelmäßig bei weitem Verfehlt wurden.

Tesla-Chef Elon Musk hat mittlerweile eingeräumt, dass die Produktionsprobleme beim Model 3 von einer übertriebenen Automatisierung verschärft wurden. „Ja, die übertriebene Automatisierung bei Tesla war ein Fehler. Um genau zu sein, mein Fehler. Menschen sind unterbewertet“, schrieb Musk auf Twitter.

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„Viele dieser Fehler hat die Autoindustrie bereits in den 1980er und 1990er Jahren gemacht“, sagt Auto-Experte und Brancheninsider Sam Abuelsamid zu Arstechnica. General Motors hat vor gut 30 Jahren mehrere Milliarden in die Automatisierung der Produktion investiert. Doch die Roboter lieferten nicht die gewünschten Produktionssteigerungen.

Roboter machen Probleme

Der damalige GM-CEO Roger Smith wollte aufstrebenden Autoherstellern wie Toyota mit Effizienz entgegentreten und verfolgte die Vision von „einer Fabrik, in der man die Lichter ausschalten kann“, da nur mehr Roboter an der Fahrzeug-Fertigung arbeiten.

Auch wenn die Roboter heute viel ausgefeilter sind, führte die Überautomatisierung – damals wie heute – zu erheblichen und ähnlichen Problemen: Zum Beispiel hielten fehlerhafte Roboter mehrmals die komplette Produktionsstraße auf, ohne dass Arbeiter in den Prozess eingreifen konnten. Derartige Fehler zu beseitigen sei extrem zeitaufwendig und kostenintensiv.

In dem Buch „Comeback“ vergleichen die Autoren das damalige GM-Werk mit einem nahegelegenen Werk des Konkurrenten Ford. Ford beschäftigte weniger Roboter und weniger Arbeiter als GM, war aber in der Lage weit mehr Autos zu produzieren als das automatisierte Werk von GM mit mehr Arbeitern und mehr Robotern.

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Aus Fehler gelernt

Seit bei Tesla die Fehler der Überautomatisierung erkannt wurden, konnte auch der Output gesteigert werden. Die Produktion gegenüber dem vierten Quartal 2017 wurde um 40 Prozent gesteigert. Das erste Quartal 2018 seit nun das „mit Abstand produktivste Quartal der Tesla-Geschichte“, so das Unternehmen.

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