Veröffentlicht inDigital Life

Studie: So verteilt sich die Smartphone-Nutzung in Deutschland

Köln ist Deutschlands iPhone-Hauptstadt. In Norden wird lange telefoniert. Aber gibt es auch ein West/Ost-Gefälle? Und wird die SMS überhaupt noch genutzt? Eine Studie zeigt es.

Die Ergebnisse der Studie wertete die Mobilcom-Debitel

Eine von der Funke Mediengruppe beauftragte Mobilcom-Debitel-Studie zeigt, welche regionalen Eigenheiten die Deutschen bei der Smartphone-Nutzung haben.

Die längsten Handygespräche führen Nutzer in Mecklenburg-Vorpommern, besonders viel telefonieren die Menschen in Frankfurt am Main, die meisten iPhones werden Köln genutzt: Das sind nur einige der Ergebnisse, die Mobilcom-Debitel, Deutschlands größter netzunabhängiger Telekommunikationsanbieter exklusiv für unsere Redaktion ausgewertet hat. Die Ergebnisse wurden jeweils nach Bundesland, Altersgruppen sowie 17 ausgewählten Großstädten aufgeschlüsselt.

West/Ost-Gefälle bei Apple-Nutzung

Bei der Nutzung von Apple-Geräten ergibt sich ein klares West/Ost-Gefälle: Der Anteil von iPhones und iPads mit SIM-Karte und aktiviertem Mobilcom-Debitel-Tarif liegt im Ländervergleich in Hamburg (31,7 Prozent) am höchsten. Dahinter folgen Nordrhein-Westfalen (26,9 Prozent), Berlin (26,4 Prozent) und Hessen (26,2 Prozent). Am niedrigsten ist die Apple-Quote in Sachsen (14,1 Prozent), Sachsen-Anhalt (14,7 Prozent) und Thüringen (14,9 Prozent).

Eine ähnliche Tendenz spiegelt sich auch auf Städte-Ebene wieder: Während in Köln (37,8 Prozent), München (36,4 Prozent) und Düsseldorf (35,2 Prozent) die meisten iPhones genutzt werden, telefoniert man in Chemnitz (14,8) oder Dresden (16,3) mit ihnen nicht einmal halb so oft. Geräte des Konkurrenten Samsung sind dagegen sehr gleichmäßig in der Republik verteilt: Die stärkste Verbreitung attestierte Mobilcom-Debitel für Niedersachsen (53,3 Prozent), die schwächste für Hamburg (46,5 Prozent).

Gesprächige Minderheit in Hessen

Bei der Dauer der durchschnittlich geführten Telefonate gibt es dagegen ein Nord/Süd-Gefälle: In Mecklenburg-Vorpommern telefonieren die Menschen im Schnitt 147 Sekunden, Berliner 138 und Hamburger 137 Sekunden. Am kürzesten fassen sich die Bewohners des Saarlands (113 Sek.), Baden-Württembergs (117 Sek.) und Bayerns (120 Sek.). Auf das Alter bezogen tendieren die 25- bis 30-Jährigen mit durchschnittlich 151 Sekunden zu den längsten Gesprächen, die 60- bis 70-Jährigen plaudern im Schnitt am kürzesten – ihre Telefonate am Mobiltelefon dauern nur 107 Sekunden.

Wer monatlich mehr als zehn Stunden telefoniert, gehört zu einer gesprächigen Minderheit. Die meisten davon gibt es in der hessischen Metropole Frankfurt (5,4 Prozent). Im Ländervergleich liegen hier Hamburg (3,7 Prozent), Berlin (3,5 Prozent) und Bremen (3,3 Prozent) vorne. Die wenigsten Vieltelefonierer finden sich im Osten Deutschlands: In Sachsen-Anhalt (1,5 Prozent), Sachsen (1,6 Prozent), Brandenburg (1,7 Prozent) und Thüringen (1,7 Prozent) kommt kaum jemand auf eine Gesprächszeit von über 10 Stunden pro Monat.

SMS noch sehr beliebt

Mobile Daten braucht dabei nicht jeder: Noch immer nutzen viele Menschen in Deutschland ihr Handy nur zum Telefonieren und zum Versenden von SMS. Sie haben deshalb einen Mobilfunkvertrag ohne Datenvolumen. Die meisten Menschen ohne Datentarif findet man in Sachsen (15,4 Prozent), Thüringen (14,7 Prozent) und Brandenburg (14,1 Prozent), die wenigsten in Niedersachsen (9,9 Prozent), Bremen (10,0 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (10,1 Prozent).

Die Mehrheit der Deutschen nutzt noch SMS am Handy – aber längst nicht mehr jeder. In Dresden versendeten innerhalb von drei Monaten noch 67,3 Prozent der Nutzer wenigstens eine Kurznachricht – das ist der Spitzenplatz in Deutschland. In Duisburg dagegen schreiben nur noch 55,4 Prozent der Nutzer SMS. Auf Länderebene liegen die Nutzungszahlen zwischen 51,7 Prozent (Sachsen-Anhalt) und 62,6 Prozent (Bayern). Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings auch, dass über ein Drittel der Deutschen der Kurznachricht gänzlich den Rücken gekehrt haben – vermutlich zugunsten von Messenger-Diensten. (fmg)

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.