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Lidl verrät Details zur Kameraüberwachung seiner Filialen

Angeblich sei es sowohl der Wunsch der Belegschaft als auch der Behörden gewesen sein, der Lidl dazu bewog, ausgewählte Filialen per Video überwachen zu lassen.

Die Überwachung sei auch zum Schutz der Mitarbeiter

Lidl will ab diesem Sommer einige seiner Märkte mit Kameras überwachen lassen. Wie die Discounter-Kette auf Anfrage der Redaktion mitteilte, werde derzeit geprüft, auf welche Filialen dieses neue Sicherheitskonzept ausgeweitet werde. Bis Ende des Jahres sollen dann bis zu 200 der insgesamt 3.200 deutschen Filialen mit Kameras ausgestattet werden.

„Gut sichtbare Aushänge und Hinweise in den ausgestatteten Filialen“ sollen Kunden dort informieren, wo das neue Konzept zum Tragen kommt. Mitarbeiter der betroffenen Filialen würden vorher informiert und geschult, heißt es. Bis zu zwölf Kameras sollen pro Filiale installiert werden, jeweils auf sicherheitsrelevanten Flächen: Ein- und Ausgangsbereich, Außenfassade und Tresorraum. Die Aufnahmen sollen jeweils nach 48 Stunden gelöscht werden.

Schutz für Mitarbeiter und Kunden

Die Maßnahme sei nicht als unmittelbare Reaktion gestiegener Einbruchs- und Diebstahlzahlen zu verstehen, teilte das Unternehmen der Redaktion weiterhin mit. Das neue Sicherheitskonzept diene vielmehr dem „Schutz unserer Mitarbeiter und Kunden“, zudem legt man bei Lidl Wert darauf, dass das Konzept mit der Datenschutzbehörde in Baden-Württemberg abgestimmt wurde.

Man habe sich zu dem Schritt „auch auf Wunsch der Belegschaft“ und wegen „Anfragen von Behörden“ entschieden. Das Unternehmen mit Sitz in Neckarsulm (Baden-Württemberg) verzeichnete laut eigenen Angaben mehr als 600 Einbrüche und Überfälle in und um die Filialen. Mit der neuen Videotechnik sollen Kriminelle abgeschreckt werden.

Kameraüberwachung ist bei Lidl ein heikles Thema. 2008 war der Discounter wegen eines Bespitzelungsskandals in die Kritik geraten. Das Unternehmen hatte mit Hilfe von Detektiven Hunderte Mitarbeiter in zahlreichen Filialen umfangreich überwacht und wurde später zu fast 1,5 Millionen Euro Strafe verurteilt. Außerdem wurde Lidl vorgeworfen, dass man auf den Überwachungsbildern Kunden bei der Eingabe ihrer EC-Karten-Pin beobachten konnte.

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