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Die Log-In-Allianz soll die Übermacht von Google und Co. brechen

Deutsche Online-Konzerne und TV-Anbieter erklären Google und den anderen amerikanischen Internetgrößen mit einem Bündnis den Krieg.

Die Log-In-Allianz soll eine Alternative zu amerikanischen Konzernen bieten. Foto: APA/dpa/Julian Stratenschulte

Im Ringen mit Google, Facebook und Amazon um die Gunst der Internetnutzer schließen die konkurrierenden TV-Sender ProSiebenSat.1 und RTL, der Online-Konzern United Internet mit seinen E-Mail-Anbietern Web.de und GMX sowie der Online-Händler Zalando ein Bündnis. Sie kündigten am Freitag ein gemeinsames Anmeldeverfahren an, mit denen sich Nutzer auf allen beteiligten Plattformen einloggen können.

Die deutschen Konzerne reagieren damit auf ähnliche Angebote von Facebook, Google und Twitter, die Nutzern die Anmeldung auf fremden Internetseiten erleichtern und damit ihr eigenes Wachstum beschleunigen. Amazon bietet verschiedene Dienste von Shopping bis Video komplett auf der eigenen Plattform an.

Europäische Unternehmen klagen seit Jahren, dass sie im Internet der Übermacht der US-Riesen ausgeliefert seien. Der Chef des deutschen Medienkonzerns Axel Springer, Mathias Döpfner, brachte diese Ansicht bereits 2014 mit dem viel diskutierten Bekenntnis „Wir haben Angst vor Google“ auf den Punkt.

Die Log-In-Allianz bringt Rivalen zusammen gegen die US-Technologiekonzerne

Die vier Partner der sogenannten „Log-in-Allianz“ werben um zusätzliche Verbündete. „Jedes weitere Unternehmen, das sich unserer Initiative anschließt, erhöht den Vorteil für den Kunden und stärkt gleichzeitig die deutsche Digitalwirtschaft“, erklärte RTL-Deutschland-Chefin Anke Schäferkordt. ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling sagte, das Bündnis sei als Gegengewicht „zu den monopolistischen und intransparenten Algorithmen der US-Spieler“ angelegt. Das Bündnis ist die erste große Allianz der beiden Erzrivalen, seit vor Jahren der Plan einer gemeinsamen Videoplattform am Bundeskartellamt scheiterte.

Diesmal glauben die Partner die Wettbewerbshüter auf ihrer Seite zu haben. Dafür soll die Kooperation als unabhängige Stiftung organisiert werden. „Die Log-in-Allianz setzt auf offene, plattformneutrale Standards in Verbindung mit dem strengen EU-Datenschutz, der ab Mai 2018 zur Anwendung kommt“, erklärte United-Internet-Chef Ralph Dommermuth. Mit dem Versprechen, die Nutzerdaten streng nach europäischen Grundsätzen zu nutzen, wollen die Partner sich von US-Rivalen abheben, die wiederholt für eine mangelnde Beachtung europäischer Datenschutzvorgaben kritisiert wurden.

Zuletzt hatten ProSiebenSat.1 mit europäischen Partnern und RTL mit französischen Partnern jeweils Allianzen zur Werbevermarktung gegründet, um den US-Technologiekonzernen Paroli zu bieten.

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