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Kunstprojekt hinterfragt Online-Empfehlungen

Zwei Künstler haben in Neuseeland vor malerischen Naturkulissen Werbeschilder aufgestellt. Damit wollen sie auf die Wirkmacht von Empfehlungsalgorithmen hinweisen.

Die unbeachtete Macht im Netz: Empfehlungsalgorithmen. Foto: Scott Kelly und Ben Polkinghorne

Ob Online-Händler wie Amazon oder soziale Netzwerke wie Facebook. Sie alle versprechen die perfekte, personalisierte Online-Erfahrung. Zu großen Teilen hängt die Erfüllung dieses Versprechens an der Qualität der Algorithmen, die auf Basis von bisher konsumiertem Content Empfehlungen abgeben.

Diese Vorschläge verstecken sich hinter Phrasen wie „Wer diesen Artikel gekauft hat, interessierte sich auch für…“ oder, noch allgemeiner, „Wer das mochte, interessierte sich auch für…“. Die Macht dieser „collaborative filtering recommender algorithms“ stimmte das Künstler-Duo Scott Kelly und Ben Polkinghorne bedenklich. Sie seien die unsichtbare Macht, die unser Verhalten im Netz lenkt.

Signs of the Times

Um auf diese omnipräsenten, aber oft nur unbewusst wahrgenommenen Empfehlungen aufmerksam zu machen, haben Kelly und Polkinghorne das Kunstprojekt Signs of the Times (zum Projekt) gestartet. In Neuseeland haben sie dazu pittoreske Landschaftsmotive gesucht, vor denen sie Werbeschilder platzierten, auf denen ähnliche Motive abgebildet sind. Beschriftet sind die Schilder mit einem Text, wie man ihn auch bei Empfehlungen im Internet findet: „Menschen, denen das gefallen hat, gefiel auch…“.

Sie wollen damit zeigen, wie wenig die Online-Empfehlungen beim Surfen beachtet werden, wie sehr sie aber dennoch unsere Entscheidungen beeinflussen – viel stärker, als das in unserem alltäglichen Umfeld der Fall wäre: „Die Online-Welt wird in der realen Welt immer präsenter, was bedeutet das für die Entscheidungen in unserem Leben?“, sagten sie The Verge.

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