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USA: Deshalb löscht Twitter Trumps Drohung gegen Nordkorea nicht

Der Kurznachrichtendienst wurde von vielen dafür kritisiert, dass die Tweets des Präsidenten nicht gelöscht worden sind, obwohl diese gegen die Richtlinien verstoßen würden.

Der amerikanische Präsident und seine Tweets haben schon mehrfach für massive Verstimmungen auf der ganzen Welt gesorgt. Foto: pixabay

Der US-amerikanische Präsident Donald Trump fällt immer wieder mit seinem ungewöhnlichen Social-Media-Verhalten auf. Zuletzt wurde Kritik laut, als Trump eine Drohung über Twitter veröffentlichte, wie The Guardian berichtet. Diese war an Nordkoreas Diktator Kim Jong-un und dessen Außenminister Ri Yong-ho gerichtet.

Trump droht Nordkorea

Letzterer hielt am 23. September eine Rede vor den Vereinten Nationen. Donald Trump reagiert darauf in einem Tweet mit der Annahme, Yong-ho würde nur die Gedanken des „kleinen Raketenmannes“ (gemeint ist Kim Jong-un) wiedergeben und wenn das so sei, würden die beiden nicht mehr lange existieren. Der Außenminister sah in der radikalen Formulierung gar eine Kriegserklärung und zeigte sich daraufhin entsprechend verstimmt über das Verhalten des US-Präsidenten.

Twitter sieht „Nachrichtenwert“

In dieser Formulierung sehen etliche User eine direkte Drohung. Eine solche widerspricht den Richtlinien von Twitter, weswegen eine Löschung von Trumps Tweet gefordert wird. Nun hat sich Twitter eingeschaltet und offiziell zu der Angelegenheit geäußert. Es würden zwar alle Accounts nach denselben Regeln behandelt, intern wäge man aber schon länger zwischen dem Nachrichtenwert beziehungsweise dem öffentlichen Interesse und vermeintlichen Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen ab, so Twitter.

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Demnächst soll deswegen eine Aktualisierung der öffentlichen Richtlinien online gehen. Einige User kritisieren diese Art der Argumentation dennoch und halten sie für inkonsistent. Tweets von beliebten Personen oder hohen Beamten erzeugen automatisch größeres öffentliches Interesse, womit letztlich doch nicht jeder Account nach denselben Regeln kontrolliert werde. Laut Jack Dorsey, dem Twitter-Chef, gelten aber auch für Trump dieselben Regeln wie für alle anderen User.

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