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Flüstern verboten: Diese Entspannungsvideos machen chinesische Behörden unentspannt

Der chinesische Überwachungsstaat macht vor nichts Halt: Jetzt geht die Anti-Porno-Behörde gegen Entspannungsvideos vor.

Das Bild zeigt eine Frau mit Mikrofon.
Kann eine Stimme schon pornographisch sein? Foto: imago/teutopress

In China wird alles überwacht, vom eigenen Auto über Gesichtserkennung mit Punktesystem hin zu zum geplanten, ultimativen Social Credit Store. China möchte den gläsernen Bürger. Der Überwachungsstaat macht auch vor der Pornoindustrie nicht Halt. In China gibt es sogar eine eigene Anti-Porno-Behörde.

Diese geht gegen illegale Internetseiten mit pornografischen Inhalten vor und sperrt sie. Dagegen ist per se nichts einzuwenden. Doch wann ist ein Video pornographisch? Da wird es zum Teil schon recht skurril.

Anti-Porno Behörde lässt ASMR Videos sperren

Die Behörde geht neuerdings sogar gegen sogenannte ASMR-Videos vor. ASMR steht für „autonomous sensory meridian response“ und meint ein kribbelndes Gefühl auf der Haut, dass ein entspannendes und beruhigendes Gefühl nach sich zieht. Dieses Gefühl wird häufig durch visuelle oder akustische Sinnesreize ausgelöst.

Videos mit ASMR Inhalten sind in China sehr beliebt. Zum Beispiel gibt es Videos von Frauen, die leise ins Mikrofon flüstern. Für die chinesische Regierung ist das Flüstern jedoch nicht nur ein beruhigendes Gefühl, sondern auch sexuell erregend. Deshalb geht die Regierung jetzt gegen die ASMR-Community vor und lässt ihre Videos sperren.

Eine Frau im Minrock und ein Mikrofon

Zu Gute muss man der Regierung halten, dass der Übergang zwischen rein akustischen Signalen und visuellen Signalen manchmal recht fließend ist. Besonderer Beliebtheit in China erfreute sich beispielsweise dieses Video, dass eine Frau zeigt, wie sie anregend in ein Mikrofon spricht. Dabei trägt sie allerdings nur einen kurzen Minirock.

Die ASMR-Videos sind auf den bekannten, chinesischen Video-Plattformen wie Bilibili und Douyu inzwischen nicht mehr zu finden. Ganz aus dem Netz sind sie aber noch nicht verschwunden. Auf YouTube könnt ihr euch hierzulande aber die ASMR-Videos noch anschauen. Denn die Videoplattform ist in China verboten. Für Chinas Jugend gibt es eigene soziale Medien abseits von YouTube und Co. Das ist auch ein Beweis, dass China ein totaler Überwachungsstaat ist.

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