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Handys im Schwimmbad sind teilweise verboten – wegen der Spanner

Mit der Badesaison beginnt auch 2018 wieder eine Diskussion technischer Natur: ein Handy-Verbot, das immer mehr Schwimmbäder eingeführt haben.

Ein junger Mann mit Sonnenbrille lehnt am Schwimmbeckenrand und macht ein Selfie.
Szenen wie diese gibt es wegen des Handy-Verbots in einigen Schwimm- und Freibädern in Deutschland nicht mehr. Foto: imago/MITO

Wer sich in diesem Jahr bereits im Freibad über den guten Sommer gefreut hat, wird vielleicht eine Änderung bemerkt haben: Viele Schwimm- und Freibäder pflegen mittlerweile ein Handy-Verbot. Und das nicht erst seit 2018.

Die Gründe hinter dem Verbot: Spanner, Unterwasserkameras und das Internet. Ungewollte Fotos von halbnackten Menschen sollen weder geschossen noch im Netz verbreitet werden. Das kann nicht nur außerhalb, sondern auch im Wasser geschehen, schließlich sind immer mehr Smartphones dafür ausgerüstet. Zumeist weibliche Badegäste hatten sich laut dem Vergleichsportal teltarif über unerlaubte Foto- oder Videoaufnahmen beschwert. Und auch Eltern wollen ihre davor Kinder schützen. Hin und wieder habe es sogar Polizeieinsätze in den Bädern gegeben. Es geht also um die Privatsphäre der Badenden.

Handy-Verbot „ruppiger Weg“

Bereits im vergangenen Jahr waren die Maßnahmen in einigen Bädern durchgesetzt worden. Damals sagte etwa der Chef eines Offenbacher Freibads gegenüber der Bild-Zeitung: „Wir haben Leute mit Unterwasserkameras aus dem Becken geholt. Und das ist nur die Spitze des Eisberges. Wir möchten das Bad familienfreundlicher machen.“ Deshalb müsse man diesen „ruppigen Weg“ gehen, so der Freibad-Chef.

Eine der Maßnahmen ist ein Aufkleber, der beim Betreten des Bads auf die Handy-Linse geklebt werden muss. Wie viele Badeanstalten dies bisher eingeführt und beibehalten haben, ist aufgrund ihrer schieren Anzahl in Deutschland schwierig zu beurteilen. Berichten zufolge gilt das Verbot unter anderem in einigen Betrieben in Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hamburg und Sachsen. Dabei machen städtische Bäderbetriebe ebenso mit wie private.

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Handy-Verbot? Digital Detox

Ein Hindernis ist für manchen Betreiber aber das für die Einhaltung der Handy-Sperre nötige Personal. Häufig würden die finanziellen Mittel fehlen, zum Beispiel auch in Berlin, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete. Auch die Eltern selbst können zu einem Hindernis werden, wenn sie darauf bestehen, die Erlebnisse ihrer Kinder im Freibad fotografisch oder filmisch festhalten zu wollen.

Wenn ihr also den nächsten Schwimm- oder Freibadbesuch plant, lasst euer Handy doch einfach einmal zuhause. Ein bisschen Digital Detox kann ja auch nicht schaden. Und zur Not könnt ihr sie immer noch in den Spint einschließen. Falls ihr jemanden beobachtet, der andere heimlich fotografiert oder filmt, warnt die „Opfer“ und berichtet den Vorfall an den Bademeister.

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