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Ich will meine Facebook-Daten anfordern, wie geht das?

Spätestens seit dem Facebook-Datenskandal ist klar, dass jeder selbst für seine Privatsphäre verantwortlich ist. Aber keine Angst: Ihr könnt eure Facebook-Daten ganz einfach anfordern. Wir zeigen, wie.

Facebook-Startseite mit zersprungenem Display
Wenn ihr neugierig seid

Dass Facebook umfangreich Daten über seine Nutzer sammelt, sollte euch spätestens nach dem Datenskandal im Zusammenhang mit der Firma Cambridge Analytica bekannt sein. Sicher, auch für andere Unternehmen gelten Nutzerdaten als Währung und Ware. Klar ist: Wer die Services von Apple, Facebook, Amazon und Co. nutzen will, kommt nicht darum herum, seine Daten abzugeben. Deshalb tut Facebook auch nach der Anhörung vor dem EU-Parlament nur das Nötigste für den Datenschutz. Immerhin: Für ein wenig Transparenz könnt ihr eure Facebook-Daten anfordern. Wir zeigen, wie es geht.

Facebook-Daten anfordern leicht gemacht

Wer sich fragt, was Facebook eigentlich alles über ihn weiß, könnte zunächst damit anfangen die eigene Chronik anzusehen. Welche Beiträge hast du geteilt? Auf welche hast du wie reagiert? Welche hast du kommentiert? Welche Seiten hast du gelikt? Das sind die offensichtlichen Informationen, die Facebook nutzt, auch, um euch beispielsweise Werbung im Newsfeed auszuspielen, die auf euch zugeschnitten ist. Habt ihr unter Interessen Reisen angegeben und zugehörige Blogs, Orte und so weiter gelikt, bekommt ihr wahrscheinlicher Werbung etwa von Easyjet als andere Nutzer, die das nicht getan haben.

Die für Faceook wahren Informationen über euch sind aber versteckter. Das Unternehmen teilt diese in zwei Kategorien:

  • das online einsehbare Aktivitätenprotokoll
  • und die Informationen, die heruntergeladen werden müssen.

Aktivitätenprotokoll & Informationen herunterladen

Im Aktivitätenprotokoll sind die oben angeführten Aktivitäten im Detail und nach Datum aufgelistet. Jedes schlichte Gefällt-Mir ist dort gelistet.

Die Option, die Informationen, die über die eigene Person gesammelt werden, herunterzuladen und damit eure Facebook-Daten anzufordern, ist aber relativ neu. Ausgegeben werden geklickte Anzeigen, Daten wie die IP-Adressen während der An- und Abmeldung bei Facebook sowie gelöschte Freunde und Weiteres. Was müsst ihr dafür tun?

  1. Geht über den Pfeil oben rechts auf der Facebook-Seite auf „Einstellungen“. Dort landet ihr automatisch auf der Option „Allgemein“ links oben.
  2. Klickt auf den mittlerweile recht prominenten Hinweis „Gehe zu Deine Facebook-Informationen, um deine Daten herunterzuladen“.
  3. Ihr gelangt zu „Deine Facebook-Informationen“, die ihr auch jederzeit wieder links unter „Allgemein“ in den Einstellungen wiederfinden könnt. Klickt auf „Deine Informationen herunterladen“.
  4. Unter „Zugriff auf deine Informationen“ habt ihr im Browser noch einmal detailliert die Möglichkeit, von Beiträgen über Orte bis zu Zahlungsverläufen das eigene Facebook-Verhalten anzusehen.
  5. Selbstredend ist unter „Deine Informationen herunterladen“ die Download-Funktion hinterlegt.
  6. Im nächsten Fenster findet ihr euren Dateimanager. Ihr könnt das Datum, das Format und die Qualität auswählen, in denen ihr eure Daten herunterladen wollt. Außerdem könnt ihr mit Häkchen die Informationen individuell auswählen, also zum Beispiel nur die Auswertung von gelikten Seiten oder geklickten Werbeanzeigen.
  7. Schließlich drückt ihr rechts auf „Datei erstellen“, um eure Facebook-Daten anzufordern.

Facebook-Daten anfordern – und dann warten

Eure Facebook-Daten könnt ihr auf jedem beliebigen Gerät herunterladen. Eine Pushnachricht wird euch zu gegebener Zeit mitteilen, ob euer Vorhaben erfolgreich war. Ist der Download schließlich verfügbar, könnt ihr unter dem Reiter „Verfügbare Dateien“ darauf zugreifen – und euer Datenpaket schließlich in Empfang nehmen. Bis es verfügbar ist, steht neben dem angeforderten Paket der Status „Ausstehend“. Eine Push-Notification von Facebook gibt euch schließlich Bescheid, wenn eure Daten zum Download verfügbar sind. Ist doch recht einfach, oder?!

Vielleicht ist das Wissen über die eigenen Informationen ein Anreiz, beim nächsten Mal genauer zu überlegen, was ihr teilt. Davon abgesehen macht die Möglichkeit, die eigenen Facebook-Daten anfordern zu können, immerhin sichtbar, wieviel Facebook tatsächlich über alle seine Nutzer weiß.

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