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Wie groß ist die Bluetooth-Reichweite? Was ihr verbinden und übertragen könnt

Bluetooth-Verbindungen sind noch immer im Einsatz. Doch was genau steckt hinter der Funktechnik? Und wie groß ist die Bluetooth-Reichweite? Wir klären auf.

Verschiedenfarbige Bluetooth-Speaker
Android-User wird das Fast Pair-Update von Google freuen. Foto: imago/Westend61

Per Bluetooth hat sicher jeder, der ein Handy besitzt, schon einmal etwas übertragen, ob Bilder oder kleinere MP3-Dateien. Doch was hat es damit eigentlich auf sich? Warum heißt das überhaupt Bluetooth, übersetzt also Blauzahn? Und die wichtigste Frage: Wie groß ist die Bluetooth-Reichweite? In diesem Ratgeber erfahrt ihr es.

Was kann ich alles per Bluetooth übertragen?

Im Vergleich zu WLAN-Netzwerken hat Bluetooth zwar den Vorteil, energiesparend und kabellos zu funktionieren. Allerdings erreicht die Übertragungsgeschwindigkeit nur einen Bruchteil dessen, was WLAN-Funknetze schaffen. Dafür kann das WLAN sogar aus der Steckdose kommen. Das geht mit Bluetooth nicht. Für das Abspielen der Spotify-Playlist auf dem Speaker oder den Austausch von ein paar Fotos oder MP3s ist die Bluetooth-Reichweite aber völlig ausreichend. Die Geschwindigkeit hängt von der jeweiligen Version ab.

Bluetooth-Reichweite: Wie schnell ist die Übertragung?

Bluetooth gibt es in zwei Versionen, die beide unterschiedliche Übertragungsgeschwindigkeiten haben.

  • Bluetooth 1.0/1.1/1.2: maximal 723 kbps (ungefähr so schnell wie ein DSL-Anschluss der ersten Generation), reicht für die Übertragung von wenigen Daten auf kleinen Geräten völlig aus
  • Bluetooth 2.0/2.1: maximal 2,1 Mbps, per DSL wäre das so ziemlich die langsamste Verbindung überhaupt, für einfache Bluetooth-Übertragungen ist es aber brauchbar

Bluetooth-Reichweite: Wie groß ist sie?

Für die Bluetooth-Reichweite sind drei Geräteklassen verantwortlich.

  • Klasse 1: 100 mW, bis zu 100 Meter Reichweite, viele Bluetooth-USB-Sticks nutzen sie
  • Klasse 2: 10 mW, bis zu 50 Meter Reichweite, viele kleinere Bluetooth-USB-Sticks nutzen sie
  • Klasse 3: 1 mW zwecks Stromsparen, bis zu zehn Meter Reichweite

Welche Klasse euer Ausgangsgerät besitzt, erfahrt ihr in seinen technischen Details.

Was kann die Bluetooth-Verbindung stören?

Wie alle Funkverbindungen kann auch Bluetooth gestört werden, beispielsweise durch Mauern, Betonwände oder Metallgegenstände. Die Reichweite wird dadurch verringert. Die Geräte funken auf dem sogenannten ISM-Band, das beispielsweise auch Mikrowellen nutzen. Eine parallele Nutzung ist trotzdem möglich, ihr könnt euch also euer Essen in der Mikrowelle erwärmen und gleichzeitig eure Spotify-Playlist auf dem Lautsprecher anhören.

Außerdem hat die Bluetooth den Vorteil, auf ein spezielles Frequenzsprungverfahren zu setzen. Das heißt, dass die Geräte bis zu 1.600 mal pro Sekunde die Frequenz wechseln, ohne, dass wir es mitbekommen. Dadurch kommt es eher selten zu Störungen. Die sind, wie wir bereits gelernt haben, vor allem physischer Art. Meidet also Beton-Hindernisse.

Was sind Piconets oder Picozellen?

Das Frequenzsprungverfahren nimmt noch größere Ausmaße an. Bis zu acht Bluetooth-Geräte können sich zu einem Netzwerk zusammentun. Das nennt man Piconet oder auch Picozelle. Von diesen Zellen sind wiederum bis zu zehn am gleichen Ort möglich. Außerdem kann ein einzelnes Gerät mehreren Zellen angehören.

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Bluetooth-Reichweite erhöhen: Wie geht das?

Die Reichweite eurer Bluetooth-Verbindung zu erhöhen, ist nicht ganz so leicht. Bei Media Markt würde euch der Verkäufer vermutlich empfehlen, einen sogenannten Repeater zu erwerben. Die sind allerdings recht teuer (meist ab 40 Euro aufwärts) und lohnen sich nur dann, wenn euer Ausgangsgerät wenigstens die Klasse 2 besitzt (siehe oben). Zur manuellen Erhöhung empfiehlt sich lediglich Folgendes:

  • Möglicher Hindernisse, die die Bluetooth-Verbindung stören können, entfernen.
  • Verschiedene Positionen ausprobieren.
  • Die zu verbindenden Geräte auf Sichtweite zueinander verwenden.
  • Ein anderes Gerät zur Verbindung nutzen (zum Beispiel einen PC).

Ansonsten heißt es: Neues Gerät mit besserer Reichweite kaufen.

Per Bluetooth-Reichweite Geräte koppeln: Ist das sicher?

Wie bei jeder Funkverbindung kann auch bei Bluetooth nicht hundertprozentige Abhörsicherheit gewährleistet werden.

Tipp: Stellt die automatische Bluetooth-Verbindung auf „Aus“. Natürlich ist es komfortabler, wenn Geräte automatisch neue Bluetooth-Verbindungen aufbauen. Sicherer ist es jedoch, jede neue Verbindung separat zu bestätigen. Schaltet die Funktion also nur ein, wenn ihr sie wirklich braucht.

Was ist an der Bluetooth-Reichweite besonders?

Bluetooth ist eine Funkverbindung. Im Vergleich zu WLAN-Verbindungen ist sie energiesparend und funktioniert vollkommen kabellos. Damit ersetzt sie Kabel auf kurze Entfernungen, wie sie beispielsweise bei Tastaturen und Mäusen nötig sind. Die meisten nutzen Bluetooth mit seiner Reichweite sowieso mobil, das heißt auf dem Smartphone zur Übertragung von Daten von einem Gerät zum nächsten.

Ein Mikrochip ist in die Geräte eingebaut inklusive Sende- und Empfangseinheit. Zur Übertragung fehlt dann nur noch die passende Software, damit sich die zu verbindenden Geräte überhaupt erkennen können. Zu diesem Zweck hat jedes Gerät eine einzelne, einmalige, 48 Bit lange Seriennummer. So klappt zum Beispiel die Übertragung der Spotify-Playlist vom Smartphone auf den Bluetooth-Lautsprecher.

Welche Geräte können sich mit Bluetooth verbinden?

Bluetooth übertragen können alle Geräte, die dazu fähig sind beziehungsweise den bereits erwähnten Chip eingebaut haben. Ob euer Gerät die Verbindung herstellen kann, erfahrt ihr über den Hersteller, den Verkäufer oder direkt über die Geräteeinstellungen. Ist Bluetooth dort ausgewiesen, ist der Kopfhörer (hier geht’s zum Test der Bluetooth-Kopfhörer Bowser & Wilkins PX), das Smartphone oder der Lautsprecher auch dazu fähig.

In den meisten Fällen klappt die Verbindung und Bluetooth-Reichweite. Zwei Geräte tauschen dabei ihre Sicherheitsschlüssel aus. Eher selten also finden sich zwei Geräte nicht oder nicht auf Anhieb. Falls es nicht klappt, informiert euch, ob euer Hersteller eine Software mitgeliefert hat, mit der ihr die Funkverbindung zuerst auf eurem Gerät installieren müsst.

Und warum heißt Bluetooth eigentlich Blauzahn?

Die Geschichte hinter dem Namen beginnt wie ein gängiger Witz: Treffen sich ein Intel- und ein Ericsson-Ingenieur 1997 in einer kanadischen Bar. Irgendwie kamen sie auf den Wikingerkönig Harald Blaatand (wörtlich übersetzt „Blauzahn“), der weite Teile Dänemarks und Norwegens einte. Dadurch wurde die Funktechnik kurzerhand nach ihm benannt. Denn sie hatte das gleiche Ziel: die Computer- und Telekommunikationswelt durch eine Vielzahl an Anschlüssen zusammenführen. Den Namen hat Bluetooth bis heute behalten.

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