Veröffentlicht inDigital Life

Das passiert wirklich, wenn du dein Handy über Nacht lädst

Es ist wie ein tägliches Ritual: Fast jeder lädt sein Handy über Nacht auf. Doch kann der Akku dadurch am Ende vielleicht sogar explodieren?

Frau schläft mit Handy
Solltest du dein Handy über Nacht laden

Du kennst es bestimmt: Kurz vor dem Schlafengehen hängst du dein Handy noch schnell an die Steckdose – schließlich soll der Akku am nächsten Morgen wieder voll sein. Allerdings gibt es auch jede Menge Gerüchte darüber, wie schlecht und sogar gefährlich dieses Verhalten für deine Handy-Batterie sein könnte. Ob es wirklich gefährlich ist, dein Handy über Nacht zu laden und auf was du dabei achten musst, zeigen wir dir hier.

Handy über Nacht laden – das passiert wirklich mit dem Akku

Der Grund für die gruseligen Vermutungen liegt vor allem darin, dass dein Handy über Nacht beim Laden länger am Kabel hängt, als für das vollständige Aufladen nötig wäre. Der Technik-Mythos geht dabei sogar so weit, dass dein Smartphone durch die „Überladung“ angeblich explodieren könnte.

Laut der Batterie-Expertin Dr. Kerstin Sann-Ferro (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) gibt es sicherheitstechnisch allerdings keine Bedenken: Solange du dein Handy durch ein geeignetes Ladekabel mit Strom versorgst, kommt es zu keinen Überhitzungsschäden – geschweige denn zu Explosionen. Das Handy über Nacht zu laden, ist demnach völlig ungefährlich.

Dein Handy-Akku stellt keine Gefahr da

Heutzutage hat nämlich nahezu jedes Handy einen Lithium-Ionen-Akku, der eine sogenannte Ladeschaltung besitzt. Das bedeutet, dass er die Stromzufuhr abschaltet, sobald dein Smartphone voll aufgeladen ist Der Ladevorgang wird damit ganz einfach unterbrochen.

Eines jedoch musst du bedenken, wenn du dein Handy über Nacht laden willst: Fällt der Ladezustand wieder unter einen bestimmten Wert, so wird aufs Neue nachgeladen. Dieses Nachladen in hohen Ladezuständen wie über Nacht kann dadurch Auswirkungen auf die Lebenszeit deines Handy-Akkus haben. Es belastet die Materialien der Batterie und wirkt sich langfristig auf Kapazität und Lebensdauer aus.

Frau schläft mit Handy

Das passiert wirklich, wenn du dein Handy über Nacht lädst

Es ist wie ein tägliches Ritual: Fast jeder lädt sein Handy über Nacht auf. Doch kann der Akku dadurch am Ende vielleicht sogar explodieren?

Diese Gefahr besteht trotzdem beim Handy-Laden

Beachte auch: Auch wenn du ein Handy über Nacht laden solltest, das einen Lithium-Ionen-Akku besitzt, kann es in Einzelfällen zu gefährlichen Vorfällen kommen. Das liegt dann allerdings nicht am Aufladen selbst, sondern an den Begleitumständen. Bilder aus den sozialen Medien zeigen erschreckend eindrucksvoll, wie schnell Handys beim Laden in Brand geraten können. Ist dein Ladegerät beispielsweise defekt, kann dies zu Brandgefahr führen.

Wie kann ich mein Handy richtig aufladen?

Dein Handy-Akku mag keine Extreme: Idealerweise liegt der Akkuzustand zwischen 50 und 80 Prozent. Spätestens bei 30 Prozent Ladezustand solltest du das Gerät erst wieder aufladen. Am besten in mehreren kleinen Ladezeiten oder in einem langen Ladezyklus bis das Handy zu maximal 90 Prozent voll ist. Eine solche Kontrolle ist selten möglich, wenn du dein Handy über Nacht laden solltest.

Aber auch nach dem Aufladen ist noch nicht Schluss: Sobald du dein Handy nämlich mit Strom versorgt hast, achte auf diese Fehler, die die Lebensdauer deines Handy-Akkus reduzieren.

Diese Tipps solltest du beim Laden deines Handys beachten:

  • Der Lithium-Ionen-Akku ist temperaturempfindlich: Lade ihn am besten bei Raumtemperatur auf. Solltest du dein Handy über Nacht laden,leg es nicht auf dein Bett, denn dort entsteht eine Menge Wärme. Weitere Tipps gegen hohe Temperaturen helfen zusätzlich.
  • Bist du inzwischen dagegen, dein Handy über Nacht zu laden, kannst du es auch am Abend mit Strom füttern: Etwa, wenn du vor dem Fernseher entspannst oder ein Buch liest. Hat es 90 Prozent erreicht, trenn den Akku vom Strom und schalte das Handy aus.
  • Lässt du dein Handy doch über Nacht laden, solltest du es zumindest ausmachen. Ausgeschaltet liegen keine Verbraucherfunktionen vor, dadurch ist es weniger aktiv und der Ladezustand sinkt nicht so schnell ab – damit ist weniger bis kein Nachladen über Nacht erforderlich.
  • Willst du dein Handy nicht ausschalten, weil es als Wecker dient, aktiviere den Flugmodus. Auch andere Dienste kannst du ausschalten, oder die Helligkeit deines Displays verringern – so verliert dein Handy nur zwei bis drei Prozent bis zum nächsten Morgen.

Fazit: Lange Ladezeiten wirken sich auf die Akku-Lebenszeit aus

Solltest du dein Handy über Nacht laden, oder zieht der Handy-Akku einfach über eine längere Zeit Strom, dann kann das auf Dauer seine Lebenszeit beeinträchtigen. Aber kein Grund zur Sorge: Handy-Nutzer können beruhigt bleiben, denn aus Sicht der Sicherheit gibt es da keine Bedenken und schwerwiegende Ladefehler fängt das Batteriemanagementsystem der Geräte ab.

  • Tipp: Wusstest du übrigens, was passiert, wenn du dein Ladekabel in der Steckdose lässt?

Trotzdem gibt es jede Menge Präventionsmöglichkeiten. Einige Apps schaden beispielsweise deinem Handy-Akku. Hast du dich darum gekümmert, achte auf dein generelles Verhalten. denn auch dieser Fehler verkürzt die Lebensdauer deines Handy-Akkus.

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