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Eine Nervenklinik nimmt den allerersten Netflix-Junkie auf

Es ist offiziell: Netflix kann süchtig machen. Ein Mann ist deswegen jetzt in psychologischer Betreuung.

Jemand drückt auf den Netflix-Knopf einer Fernbedienung.
Netflix kann süchtig machen. Foto: imago/wolterfoto

Vergangene Woche wurde erstmals einem Menschen Netflix-Sucht diagnostiziert und in psychologische Behandlung übergeben. Eine Nervenklinik in Indien hat die Betreuung des 26-jährigen Mannes übernommen.

Netflix als Ablenkung von Sorgen

Wie The Hindu berichtet, habe der Mann behauptet, er sei seit nunmehr sechs Monaten süchtig nach Neflix. Seine zwanghafte Gewohnheit verursachte Ermüdung, Augenbelastung und unregelmäßige Schlafzyklen. Laut Dr. Manoj Kumar Sharma, Leiter der SHUT-Klinik (Service for Healthy Use of Technology) im indischen Bangalore, erklärt, der Patient habe den Streamingdienst genutzt, um sich von seinen Sorgen abzulenken:

„Immer wenn seine Familie ihn unter Druck setzte, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, oder wenn er sah, dass seine Freunde sich gut entwickelten, schaute er sich die angebotenen Shows ständig an. Es war eine Methode der Eskapismus. Er konnte seine Probleme vergessen, und daraus ergab sich große Freude.“

Technologien nicht als Bewältigungsstrateie einsetzen

Es ist naheliegend, dass sich weltweit noch viel mehr Menschen von Netflix gesundheitlich beeinflussen lassen. So gab der Netzwerkausstatter Sandvine in seinem halbjährlichen Global Internet Phenomena Report bekannt, der Dienst sei für satte 15 Prozent des weltweiten Internet-Download-Volumens verantwortlich. Netflix selbst will nichts mit dem Begriff des Suchtens, dem Bingewatching zu tun haben. Doch die Suchtfalle ist eine wachsende Gefahr. Um ihr zu entgehen, rät Dr. Sharma jedenfalls davon ab, das Internet oder andere Technologien als Bewältigungsstrategie einzusetzen.

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