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Windows 10: Was die Timeline kann und warum sie nicht die versprochene Zeitreise bringt

Microsoft hat mit seiner Timeline für Windows 10 so einiges versprochen. Doch was genau davon hat der Konzern auch gehalten? Bei uns erfahrt ihr es.

Comedian Ike Barinholtz mit einem Rechner
Microsofts jüngstes Betriebssystem bekam im April 2018 ein großes Update. Die Windows 10 Timeline bleibt aber nicht mehr als ein Aktivitätenprotokoll. Foto: Cindy Ord/Getty Images for Windows 10

Was Microsoft 2017 vorstellte, klang zunächst wie der wahr gewordene Traum jener, die manuelle Backups hassen: Mit der Timeline sollte es jedem Windows-Nutzer möglich sein, seinen Rechner auf einen beliebigen Zeitpunkt in der Vergangenheit zurückzusetzen. Mehr als ein Aktivitätenprotokoll ist allerdings nicht daraus geworden. Wir erklären euch, was die Windows 10 Timeline wirklich kann – und was nicht.

Windows 10 Timeline: Das kann sie nicht

Die Timeline ist ein relativ neues Feature in Windows 10. Auf der Entwicklerkonferenz Build 2017 präsentierte Microsoft ein großes Update für sein Betriebssystem, im Zuge dessen auch die Timeline vorgestellt wurde. Wie Apples Time Machine soll sie Windows-Nutzern ein Backup ihres Rechners auf einen frei wählbaren Zeitpunkt in der Vergangenheit ermöglichen. Dass der Plan allerdings nicht ganz so aufging, lest ihr im Verlauf dieses Artikels.

Ursprünglich war das Ausrollen des Features im Rahmen des Fall Creators Update im Herbst 2017 (Version 1709) geplant gewesen. Schließlich mussten Nutzer bis zum 1803er-Update im Frühjahr 2018 warten. Was sie dann bekamen, war jedoch unausgereift und enttäuschend. Denn die Windows 10 Timeline ist weder ein echtes Backup zur Sicherung wichtiger Daten noch ersetzt sie einen Dateiversionsverlauf, der mehrere Bearbeitungsfassungen automatisch festhält.

Außerdem ist sie kein Ersatz für die Systemwiederherstellung von Windows. Habt ihr zum Beispiel ein fehlerhaftes Tool oder einen Treiber installiert könnt ihr mit der Timeline nicht einfach zum Zustand vor der Installation zurückkehren. All das muss mit anderen internen Windows 10-Tools geleistet werden. Diese sind aber nicht immer einfach zu finden. Wie ihr sie finden könnt, erklären wir euch an anderer Stelle. Nun zurück zur Windows 10 Timeline – und was sie trotz ihrer Fehler kann.

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Wo finde ich die Timeline/den Aktivitätsverlauf in Windows 10?

Nichtsdestotrotz ist die Timeline, an einigen Stellen auch Aktivitätsverlauf genannt, ein Feature, das Windows 10 für den User komfortabler macht. In Form eines Zeitstrahls habt ihr die meisten eurer Aktivitäten im Blick. Darauf zugreifen könnt ihr über zwei Wege:

  • das Symbol „Taskansicht“ oder
  • die Tastenkombination Win + Tab

Windows 10 Timeline: Das kann sie

Die Timeline ist wie eine erweiterte Taskansicht, die sich die meisten eurer Aktivitäten merkt, die ihr in den vergangenen 30 Tagen an eurem Windows 10-Gerät durchgeführt habt. Man kennt das vom Aktivitätenprotokoll bei Facebook. Windows 10 stellt sie euch allerdings in Form eines Zeitstrahls dar. Was könnt ihr dort sehen?

  • im oberen Bereich alle aktuell geöffneten Anwendungen und Apps
  • im unteren Bereich die jeweiligen Aktivitäten samt Datum

Pro Tag werden maximal sechs Aktivitäten in Form von Kacheln und Vorschaugrafiken angezeigt, darunter besuchte Websites, geöffnete Dokumente und so weiter. Microsoft Adaptive Cards nennen sich diese.

Weitere Befehle in der Windows 10 Timeline im Überblick:

  • „Neuer Desktop“ > wie gewohnt weitere virtuelle Desktops anlegen
  • „Alle Aktivitäten von X anzeigen“ > alle Einträge eines Tages anzeigen lassen (X steht für die Gesamtzahl der Aktivitäten), in der Detailansicht sind die Einträge dann nach Stunden sortiert
  • Schieberegler rechts > durch die einzelnen Stunden und Tage blättern
  • Lupensymbol oben rechts > integrierte Suchfunktion aufrufen (hier könnt ihr nach Apps oder Webseiten suchen)
  • Für den Wechsel zu einer bestimmten Aktivität müsst ihr lediglich die jeweilige Kachel auswählen.

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Fazit: Nicht mehr als eine Protokoll-Funktion

Aus der Timeline für Windows 10 hätten die Entwickler Microsofts wesentlich mehr machen können, als am Ende dabei herauskam. Anstelle eines Backup-Features oder ähnlicher Funktionen, die Apple und Co. mit ganz ähnlichen Anwendungen einhergehen ließen, kam man hierbei lediglich mit einem erweiterten Aktiivtätenprotokoll.

Wenngleich Microsofts Alternativlösung nicht all das halten konnte, was der Konzern zunächst versprach, stellt sie doch ein ganz nettes Gimmick dar. So behält man damit stets den Überblick über vergangene Aktivitäten und kann im Zweifelsfall auf Anwendungen oder Webseiten zurückgreifen, deren Namen man vergessen hat. Das ist allerdings nichts, was nicht auch der Verlauf eines herkömmlichen Browsers hinbekäme. Somit ist die Windows 10 Timeline zwar kein Must- aber immerhin ein Nice-to-Have.

Übrigens: Ihr könnt die Windows 10 Timeline auch über die Einstellungen beschränken und aktivieren oder deaktivieren. Wie das funktioniert, zeigen wir euch in den nächsten Tagen auf futurezone.de.

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