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Guckst du! Dein Router kann auch durch Wände schauen

Mit Umgebungsfunkwellen können Kriminelle sogar hinter Mauern blicken. Alles, was sie dafür brauchen, ist ein WLAN-Router.

Jemand steckt ein Kabel in einen Router.
Dein Router ist nicht sicher. Jedenfalls ist es leicht damit durch Wände zu gucken. Foto: rawpixel.com von Pexels

Ähnlich wie man es auch bei Lichteinfall beobachten kann, reflektieren, stören und brechen sich bewegende Menschen auch Funkwellen. Klar ist, dass heutzutage nahezu jeder Mensch im Besitz eines WLAN-Routers ist. Ebenfalls bekannt ist, dass ebendiese Geräte zu Spionagezwecken missbraucht werden können. Ein kalifornisches Team aus Wissenschaftlern stellte dies nun unter Beweis.

Forscher testen Potential des Router-Scans

Unter Verwendung eines einzelnen Smartphones – jeweils getestet mit den Geräte Nexus 5 und 6 – gelang es dem an der University of California in Santa Barbara ansässigen Team, die Verwendungsmöglichkeiten der Wellen zu demonstrieren. Offenbar gelang den Forschern der Blick in elf verschiedene Büros – und das nicht etwa durch ein Fenster.

„Wir sehen, dass zwei WLAN-Geräte in einem normalen Raum dazu führen, dass unser Angriff mehr als 99 Prozent der Nutzeranwesenheit und Bewegung ermitteln kann – zumindest in den Bereichen, die wir testen konnten“, erklärten die Forscher Zhu, Xiao, Li, Liu, Zhao und Zheng im Rahmen ihrer Publikation. Außerdem weisen sie darauf hin, dass sich die Genauigkeit des Scans durch weitere Sender erhöhen ließe.

Jemand steckt ein Kabel in einen Router.

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Mit Umgebungsfunkwellen können Kriminelle sogar hinter Mauern blicken. Alles, was sie dafür brauchen, ist ein WLAN-Router.

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Welchen Schutz gibt es vor Spionage-Routern?

Mit dem Smartphone als Empfänger sind Bewegungen zwar nicht wie mit einer Kamera beobachtbar, allerdings scannen bereits derart simple Mitteln die Räumlichkeiten erstaunlich gut. So lassen sich aus den Veränderungen im Signal Bewegungsmuster wie das Öffnen und Schließen einer Tür, aber auch Gehen und sogar Tippen voneinander unterscheiden und erkennen.

Kriminelle könnten eine solche Methode nutzen, um festzustellen, ob und wieviele Personen sich in einem Raum befinden und was sie dort genau tun. Mit Hilfe ausgereifterer Systeme ließen sich auf diese Weise ganze Stadien ausspähen. Störsender könnten derartige Angriffe künftig vereiteln.

Auch du kannst dich schützen

Im Mai hatte eine vermeintlich russische Gruppierung für Malware auf vielen Routern gesorgt. Das FBI empfohl damals dringend, die Router neu neu zu starten.

Außerdem kannst du mit einigen Tipps dein WLAN vor Hackern schützen und wenn du deinen Router regelmäßig ausschaltest, sparst du nicht nur Strom. Hast du einen neuen Router und keine Ahnung? Mit diesen 5 Tricks klappt die Einrichtung.

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