Veröffentlicht inDigital Life

Reiten wir künftig auf Roboter-Spinnen? Dieser Typ arbeitet daran

Seine Maschinen kamen in „Harry Potter“, „Star Wars“ und „Jurassic World“ zum Einsatz. Matt Dentons gigantische Roboter-Spinne könnte vielleicht eines Tages den Geländewagen ersetzen.

Denton und seine Mantis
Wie im Film: Könnte uns die Roboter-Spinne künftig als Fahrersatz dienen? Zumindest auf schwierigem Gelände bewegt Mantis sich eleganter als ein Auto. Foto: Alick Cotterill

Es ist fünf Meter breit, 2,8 Meter groß und hat sechs Beine: Was nach einem Monster aus einem Horrorfilm klingt, ist für den Menschen zunächst einmal harmlos. Mantis ist ein spinnenähnlicher Roboter, der weder beißt noch Netzfallen webt. Mit ihm stellte Matt Denton einen Guinness-Weltrekord auf.

Mantis: Das ist die weltgrößte Roboter-Spinne

Das Besondere an Mantis: Man kann in das spinnenähnliche Fahrzeug einsteigen wie in ein Auto. Aus einer Kapsel heraus, die im Rumpf der Spinne zwischen den sechs Beinen sitzt, wird sie gesteuert. Sie ist aber auch ohne Piloten per WLAN lenkbar.

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Riesenspinne wird seit neun Jahren gebaut

Denton begann seine Bauarbeiten an Mantis im Jahr 2009. Vor seiner Arbeit an Mantis besaß er nur grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit hydraulischer Technik. Für den Motorbetrieb des fahrbaren Hexapods waren sie allerdings von Nöten. Insgesamt vier Jahre brauchte Denton, bis Mantis 2012 „loskrabbeln“ konnte.

Der Filmanimatroniker stellt seit rund 25 Jahren High-End-Steuerungssysteme her. Zuvor hatte er bereits rund 20 kleinere Hexapods gebaut, darunter eine sechsbeinige Schildkröte für einen der „Harry Potter“-Filme. Auch ein T-Rex aus „Jurassic World“ zählt zu Dentons fantastischen Kreaturen.

Sein berühmtester Roboter, der „Star Wars“-Droide BB-8, sieht neben Mantis winzig aus. Mit der Spinne brach er schließlich den Guiness-Weltrekord für den Bau des weltgrößten „Hexapods“ – einer massiven, fahrbaren und spinnenähnlichen Maschine.

Lahm wie eine Schnecke

Mantis bringt fast 200 Tonnen auf die Waage. Das Gewicht der Maschine ist so verteilt, dass sie auf jeden Fuß denselben Druck ausübt wie ein menschlicher Fuß. Dentons Hauptziel war aber nicht die Schnelligkeit der Spinne, sondern ihre Fähigkeit, sich mühelos auf schwierigem Gelände zu bewegen.

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Für seine Schnelligkeit würde der Hexapod auch keinen Preis gewinnen: In einer Stunde schafft Mantis gerade einmal 1,6 Kilometer. Mit 20 Litern Diesel intus reicht der Tank für eine Strecke von fünf Kilometern. Denton plant als nächsten Schritt bereits, die aktuelle Geschwindigkeit zu verdreifachen.

Spinnen-Maschinen mit Industrie-Nutzen?

Laut Denton sei eine brasilianischen Goldminenfirma an Mantis interessiert gewesen. Erdacht wurde die Maschine für Bohrungen in Waldgebieten, ohne Bäume fällen zu müssen. Zwar kam das Projekt nie zustande, dennoch zeigt es, dass fahrbare Roboter dieser Art einen praktischen Nutzen haben können und eines Tages vermutlich vielfach in der Industrie eingesetzt werden.

Da Denton derzeit am neunten Teil der „Star Wars“-Filmreihe mitarbeitet, liegen die Arbeiten an Mantis brach. Seinen Plänen für die Spinne nach zu urteilen, wird der Filmanimatroniker die Weiterentwicklung des Spider-Roboters aber sehr wahrscheinlich fortsetzen.

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