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Vorsicht vor „Sextortion“: Wie du mit der neuen Porno-Betrugsmasche umgehen solltest

Will jemand deinen letzten Besuch auf einer Porno-Website mitgeschnitten haben? Lass dir von den neuesten Abzock-Mails nichts vormachen, mahnt auch die Polizei.

Eine Frau sitzt verzweifelt am Laptop.
Schütz dich vor Sextortion oder Faketortion-Maschen. Foto: imago/Westend61

Aktuell sind wieder E-Mails im Umlauf, mit denen Betrüger Geld von ihren Opfern erbeuten wollen. Unter Androhung einer Veröffentlichung von schlüpfrigen Videos setzen sie Ahnungslose unter Druck. Wie die Masche heißt, wie sie aussieht und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier.

Wie läuft die „Sextortion“-Masche ab?

Der Cybercrime-Journalist Brian Krebs bezeichnete die Masche als „Sextortion“ (von „Sex“ und „Extortion“, übersetzt: sexuelle Erpressung), Watchlist Internet als „Faketortion“ (von „Fake“ und „Extortion“, übersetzt: falsche Erpressung), wie netzwelt berichtet. Es gibt verschiedene Varianten dieser kriminellen Methode.

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Aktuell verschicken die Täter an ihre Opfer per E-Mail ein Erpresserschreiben. Sie behaupten, im Besitz von Sex-Videos zu sein, die die Opfer beim Besuch von Websites mit pornografischen Inhalten zeigen sollen. Diese seien per Webcam und Mikrofon aufgenommen worden. Außerdem behaupten sie, Daten wie Mail-Kontakte von einem aktiven Virus gesammelt zu haben.

Was fordern die Erpresser aktuell?

Die Sex-Videos und die virenverseuchten Daten würden direkt an die Kontakte des Empfängers geschickt, wenn dieser nicht sofort 150 bis 2.000 US-Dollar in Bitcoins an eine in der E-Mail angegebene Wallet-Adresse überweise. Dafür räumen die Betrüger sogar eine zeitliche Frist ein, weil sie angeblich sehen können, wann ihre E-Mail geöffnet wurde.

Ob es nun derartige kompromittierende Videos von dir geben könne oder nicht: Es ist auf jeden Fall geboten, nicht auf den Erpressungsversuch einzugehen. Weitere Tipps findest du weiter unten im Artikel.

So schützt du dich vor sexueller oder falscher Erpressung

Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes hat ein paar Tipps für dich, mit denen du dich vor Sex- beziehungsweise Faketortion schützen kannst. Eine Garantie ist das natürlich nicht, doch vorbeugend sind die Empfehlungen sicher wertvoll. Die Behörde erwähnt auch, dass die Erpressungsmethoden nicht nur per E-Mail, sondern auch über soziale Netzwerke passieren können. Hier die Tipps:

  • Nimm in sozialen Netzwerken keine Freundschaftsanfragen von dir unbekannten Personen an.
  • Prüf regelmäßig deine Account- und Privatsphäreeinstellungen.
  • Gib deine persönlichen Daten wie Anschrift, Geburtsdatum und Arbeitgeber nicht leichtfertig und nur an vertrauenswürdige Quellen weiter.
  • Stimm nicht vorschnell einem Videochat zu. Im Zweifel kleb zunächst die Kamera deines Geräts ab.
  • Entblößungen oder intime Handlungen über Videochat solltest du vermeiden, wenn du deinen Chatpartner gar nicht oder erst seit kurzem kennst.
  • Halte die Viren- und Betriebsschutzsysteme auf deinen Geräten aktuell.

Falls du von einer der Betrugsmaschen erwischt worden bist, kannst du Folgendes tun:

  • Brich den Kontakt zu entsprechendem Kontakt sofort ab.
  • Überweis kein Geld. Meist hört die Erpressung damit nämlich nicht auf.
  • Erstatte Anzeige bei der Polizei, wenn auch nur gegen Unbekannt.
  • Kontaktier den Betreiber der Seite und melde ihm den Erpressungsversuch.
  • Sicher die E-Mails, Chatverläufe und Mediendateien mittels Screenshots als mögliche spätere Beweismittel.

Wie du Abzocke im Internet entgehst, liest du auch hier. Sei auch vorsichtig bei Streaming-Angeboten im Netz. Auf jeden Fall ist Skepsis immer der erste gute Ratgeber, wenn du seltsame Nachrichten bekommst, die auch noch potenziell gefährlich sein könnten.

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