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Nutzer geschockt: Das wussten viele noch nicht über Facebook

Die Mehrheit der Nutzer weiß immer noch zu wenig darüber, was Facebook über sie weiß. Zum Beispiel führt das soziale Netzwerk eine Liste deiner Interessen.

Eine Frau schaut entsetzt auf ihr iPhone.
Jetzt mal ehrlich: Klar führt Facebook auch eine Liste deiner Interessen Foto: imago/Michael Weber

Facebook hat 2018 einiges über seine Methoden enthüllen müssen, mit denen es die Daten seiner Nutzer sammelt und analysiert. Da sollte man doch denken, dass einen gar nichts mehr schockt. Viele User sind aber immer noch überrascht. Zum Beispiel darüber, dass das soziale Netzwerk eine Liste über ihre Interessen führt.

Facebook listet deine Interessen

Es ist kein Geheimnis, aber immer noch der Mehrheit der User nicht bekannt: Einer neuen Studie des Pew Institutes zufolge ist 74 Prozent der Facebook-User nicht klar, dass das soziale Netzwerk eine Liste ihrer Interessen verwaltet, um damit Werbeanzeigen zielgruppengerichtet auszuspielen.

Den Teilnehmern der Studie wurden die „Werbepräferenzen“ in ihren Kontoeinstellungen bei Facebook gezeigt. Fast 60 Prozent waren erstaunt, wieviel diese Seiten über sie verrieten: Die von Facebook dort aufgelisteten Interessen passten sehr bis irgendwie mit ihren tatsächlichen Interessen zusammen. 51 Prozent sagten, sie fühlten sich mit der Facebook-Liste unbehaglich.

Facebooks Werbestrategie ist kein Geheimnis

Das Vorgehen von Mark Zuckerbergs sozialem Netzwerk ist aber weder neu noch ein Geheimnis. Das wissen vor allem werbende Unternehmen.

Im Facebook-Werbeanzeigenmanager können Unternehmen nämlich genau das detailliert tun, was der Name verspricht: Werbeanzeigen erstellen, bestimmten Zielgruppen mit spezifischen Interessen ausspielen und die Ergebnisse überwachen und analysieren. Auch futurezone nutzt dieses Tool – beispielsweise für die Verbreitung von Stellenangeboten.

Facebook-CEO Mark Zuckerberg selbst hat sich im vergangenen Jahr in etlichen Anhörungen zur schwammigen Datenkontrolle geäußert. Auch eine kuriose Plakat-Kampagne von Facebook sowie die Ankündigung, dass Nutzer künftig selbst über Werbeanzeigen entscheiden sollen, konnten nicht dazu führen, dass seit der Zuckerberg-Anhörung nur das Nötigste für den Datenschutz der Nutzer passiert ist.

Die Pew-Studie ist auch als Hinweis darauf zu interpretieren, dass Facebook-User gar nicht wissen, wo sie gucken und worauf sie achten müssen, um mehr Kontrolle über ihre Daten zu erhalten. Dafür macht es einem das soziale Netzwerk auch nicht leicht. Häufig sind mehrere, versteckte Schritte nötig, um zum Ziel zu gelangen.

Das sagt Facebook selbst zur Studie

The Verge gegenüber nahm Facebook Stellung zu der Studie:

„Wir möchten, dass die Mitarbeiter verstehen, wie unsere Anzeigeneinstellungen und Steuerelemente funktionieren. Das bedeutet bessere Werbung für Menschen. Während wir und die übrige Online-Werbebranche mehr tun müssen, um die Menschen darüber zu informieren, wie interessenbezogene Werbung funktioniert und wie wir die Informationen der Menschen schützen, begrüßen wir Gespräche über Transparenz und Kontrolle.“

Willst du mehr wissen? Das sind die Daten, die Facebook über dich sammelt.

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