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Floppt das E-Auto wegen dieser Technologie doch noch?

Der Siegeszug des E-Autos hat noch nicht einmal begonnen, da könnte eine alternative Technologie die Stromer bereits ersetzen. Die deutsche Autolobby scheint zumindest überzeugt.

Symbol Elektroauto
Elektroautos könnten durch E-Fuels am Durchbruch gehindert werden. Foto: imago/Steve Bauerschmidt

Wer umweltverträglich unterwegs sein möchte und das nötige Kleingeld besitzt, denkt schon einmal darüber nach, sich ein Elektroauto zu kaufen. Doch sogenannte „E-Fuels„, also synthetische Kraftstoffe, die mittels Elektrizität aus Wasser und Kohlendioxid erzeugt werden, könnten die akkubetriebene Elektro-Technologie schon wieder obsolet machen, bevor sie ihren Siegeszug flächendeckend angetreten hat. Mit dem Verband der Automobilindustrie (VDA) haben die Macher hinter dem alternativen Kraftstoff sogar einen mächtigen Fürsprecher hinter sich.

Elektroauto kaufen ja oder nein: Das können E-Fuels wirklich

Um E-Fuels herstellen zu können, wird Wasser zunächst per Elektrolyse in Wasserstoff verwandelt. In Kombination mit Kohlendioxid (CO2) kann dann aus dem Stoff Methan hergestellt werden. Auch künstliches Benzin und synthetischer Diesel lassen sich mit dieser Methode produzieren.

Im Gegensatz zu E-Autos, die ohne Kraftstoffe und mit aufladbaren Akkus angetrieben werden, sind E-Fuels nicht CO2-neutral. Betrachtet man allein diesen Punkt, lohnt es sich weiterhin, ein Elektroauto zu kaufen. Denn lediglich wenn für ihre Produktion ausschließlich erneuerbare Energie herangezogen werden, kommt der Umweltaspekt von E-Fuels überhaupt zum Tragen. Doch vermutlich ist selbst in Zukunft nicht genügend Ökostrom dafür vorhanden.

Im Rahmen einer Studie der Deutschen Energie-Agentur fand man heraus, dass 2050 etwa sieben- bis zehnmal so viel Bio-Strom wie heute hergestellt müssten, um den Energiebedarf des EU-Verkehrssektors abzudecken. Davon allein würden etwa 80 Prozent auf die Produktion von E-Fuels entfallen.

Die Autolobby steht trotzdem hinter E-Fuels

Befürworter der künstlichen Kraftstoffe bauen allerdings auf ein ganz anderes Argument, den besonderen Vorteil von E-Fuels: Sie können in Verbrennungsmotoren eingesetzt und an der Zapfsäule getankt werden. Das erklärt auch, weshalb der VDA die synthetisch hergestellten Kraftstoffe unterstützt.

Bei einer Verbreitung dieser kann die bereits vorhandene Infrastruktur bestehenden aus Fabriken und Tankstellen einfach weiterverwendet werden. Dass man sich als Autohersteller dann auch weiterhin auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren bestehen kann, obwohl genug Verbraucher auch Elektroautos kaufen wollen, dürfte nur ein weiterer Aspekt dahinter sein.

An Elektroautos scheiden sich die Geister

Ob Elektroautos unter Verbrauchern einen guten Ruf genießen, ist dennoch eine Frage, an der sich die Geister scheiden. Unsere Regierung ist zumindest kein Vorbild. Immerhin heißt es zwar Elektroautos fürs Volk, die Bundesbehörden setzen aber weiter auf Benziner. Ein aktueller Test hat dazu aufgezeigt, wie schnell E-Autos am Alltag scheitern können. Zumindest die Hersteller haben Respekt. Audi und Porsche waren regelrecht schockiert, als sie einen Tesla auseinandernahmen. Das Model 3 war deutlich besser ausgestattet und produziert als erwartet.

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