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Flugzeug: An diesem Tag ist es selbst Experten zu riskant – „werde nicht fliegen“

Der GPS-Navigation steht ab und an eine globale Umstellung bevor, die massive Auswirkungen haben kann. Manch Sicherheitsexperte meidet Flugzeuge an diesem Tag.

Flugzeug mit Turbulenzen (Bild generiert mit KI)
© starush - stock.adobe.com

An diesem einen Tag würden selbst Sicherheitsexperten kein Flugzeug betreten

In den kommenden Wochen erwartet uns ein weltweites Technik-Problem bei der GPS-Navigation, das selbst bei Experten für besondere Vorsicht sorgt.

Ganze Katastrophenszenarien wurden zum Jahreswechsel 1999/2000 darum gesponnen, was passiert, wenn Computer von „99“ auf „00“ zurückspringen. Weltweit wurde mit massiven Computerausfällen gerechnet. Auch heute noch droht dem weltweiten System für GPS-Navigation ein ähnliches Problem. Der sogenannte „Week Rollover“ macht sogar Sicherheitsexperten nachdenklich, wenn es ums Fliegen an diesem Tag geht.

GPS-Navigation: Weltweite Störung durch das „Jahr-2038-Problem“ möglich

Am 6. April 2019 stand zum letzten Mal ein Neustart für die weltweite GPS-Navigation an, der sogenannte „Week-Rollover“. Dabei wird alle 1.024 Wochen die Wochenzählung frisch initiiert, was zumindest für ältere GPS-Systeme und Zeit-Server Probleme bringen kann. Das nächste Mal droht uns nun im Jahr 2038 ein Problem dieser Art.

Schon 2019 hieß es heise zufolge, der „Week-Rollover“ würde dazu führen, dass manche Geräte das Datum nicht mehr korrekt berechnen können, anderen Systemen drohe unter bestimmten Bedingungen sogar der Totalausfall der Ortsbestimmung. Vor allem Systeme für GPS-Navigation und Zeit-Server, die bereits von mindestens zehn Jahren in Betrieb genommen wurden und seitdem kein Upgrade der Firmware mehr erhalten haben, seien gefährdet. Auch das „Jahr-2038-Problem“ kann für solche Systeme kritisch werden.

GPS-Navigation-Problem basiert auf Datums-Code

Der Grund für vergangene und das kommende „Jahr-2038-Problem“ bei der GPS-Navigation liegt darin, dass das Datum innerhalb des Datensignals für GPS-Satelliten in einer 10-Bit-Variable verschlüsselt ist. Diese kann lediglich 1024 Wochen abbilden, bevor der Zähler wieder auf Null umstellt. Die letzte Umstellung erfolgte am 21. August 1999. Damals gab es keine Flugzeugabstürze, allerdings sind wir heute deutlich stärker auf GPS angewiesen.

Vorbereitung auf das „Jahr-2038-Problem“

Abgesehen von der Überlegung, ob du wirklich am Tag des „Jahr-2038-Problems“ fliegen willst, der übrigens am 20. November 2038 stattfinden soll, kannst du zumindest deine eigenen Geräte zur GPS-Navigation auf Vordermann bringen. Empfohlen wird es beispielsweise, deren Firmware so schnell wie möglich nach einem Week-Rollover zu aktualisieren.

Da das bei deinem Navi im Auto schwieriger sein kann, musst du hier darauf vertrauen, dass der Hersteller alles planmäßig geupdatet hat. Kommt es dennoch zu Fehlern, kannst du in deiner Vertragswerkstatt oder beim Händler nachfragen.

Für GPS und Navigation gibt es übrigens mindestens noch eine weitere Schwierigkeit neben dem bevorstehenden „Jahr-2038-Problem“: Das Erdmagnetfeld ändert sich gefährlich, so dass Forscher vorzeitig gezwungen waren, das „World Magnetic Model“ anzupassen.

Sicherheitsexperten meiden Flugzeuge

Wie gravierend die Auswirkungen sein könnten, zeigt sich darin, dass selbst manch Sicherheitsexpert*in an einem solchen speziellen Tag kein Flugzeug betreten würde, weil dieses auf GPS-Navigation angewiesen ist: „Ich werde nicht fliegen am 6. April“, betonte damals ein solcher auf der Sicherheitskonferenz RSA 2019 in San Francisco.

„Vor 20 Jahren waren die Verknüpfungen (mit GPS) primitiv. Heute sind sie eingebettet. Jede Auswirkung wird nun also erheblich größer sein“, so Bill Malik, Sicherheitsexperte und Vizepräsident von Trend Micro gegenüber Tom’s Guide. Er wollte am 6. April ebenfalls das Fliegen vermeiden.

Quellen: heise

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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