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Inkognito-Modus von Google soll Nutzer täuschen: Jetzt wird der Konzern verklagt

Google soll trotz Inkognito-Modus weiterhin Daten der Nutzer gesammelt haben. Daher wird das Unternehmen jetzt mit einer Sammelklage konfrontiert.

Laptop mit Google auf dem Schoß.
Google wird wegen seines Inkognito-Modus' verklagt. Foto: imago images / STPP

Der Inkognito-Modus von Google soll Nutzer eigentlich das private Surfen im Netz ermöglichen. Viele User nutzen den privaten Modus, um anonymer im Internet unterwegs zu sein. Doch der Konzern-Riese sieht sich jetzt mit einer Sammelklage von US-Bürgern konfrontiert, die ihm vorwerfen, Daten von Nutzern gesammelt zu haben, obwohl diese im Inkognito-Modus gesurft haben.

Ist der Inkognito-Modus von Google nichts wert?

Alphabet Inc. wird mit der Beschuldigung verklagt, Informationen darüber zu sammeln, was sich User im Internet ansehen, obwohl sie im Inkognito-Modus von Google surfen. Das Unternehmen sieht sich jetzt mit einer Sammelklage von voraussichtlich fünf Milliarden US-Dollar konfrontiert. Kläger sind Google-Nutzer, die sich bei dem Bundesgericht in San José in Kalifornien beschwert haben.

Laut der Beschwerde „sammelt Google Daten über Google Analytics, Google Ad Manager und andere Anwendungen und Website-Plug-ins, einschließlich Smartphone-Apps, unabhängig davon, ob Nutzer auf von Google unterstützte Anzeigen klicken“, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. „Auf diese Weise kann Google mehr über Freunde, Hobbys, Lieblingsspeisen, Einkaufsgewohnheiten und sogar die ‚intimsten und möglicherweise peinlichsten Dinge‘ der Nutzer erfahren, nach denen sie online suchen“, heißt es weiter.

In der Beschwerde heißt es laut Reuters außerdem: „Google ‚kann nicht weiterhin an der verdeckten und nicht autorisierten Datenerfassung von praktisch jedem Amerikaner mit einem Computer oder Telefon teilnehmen.'“

Was sagt Google zu den Vorwürfen?

Google möchte sich gegen die Beschwerden um den Inkognito-Modus energisch zur Wehr setzen. Das Unternehmen sehe sich nämlich mit falschen Vorwürfen konfrontiert. Laut des Google-Sprechers Joe Casteneda werde bei jeder Fenster-Öffnung im Inkognito-Modus klargemacht, dass Webseiten möglicherweise weiterhin Informationen über die Surfaktivitäten sammeln. Die Kläger sehen sich allerdings von dem Versprechen eines privaten Surfens im Internet getäuscht.

Was bedeutet das für dich?

Die Sammelklage zum Inkognito-Modus bei Google macht deutlich, dass sich auch deutsche Nutzer möglicherweise stärker mit Datenschutz beschäftigen sollten. Denn auch hierzulande heißt es bei der Öffnung eines Inkognito-Modus-Fensters, dass folgende Aktivitäten eventuell weiterhin sichtbar sind für:

  • von dir besuchte Webseiten
  • deine Arbeitgeber oder deine Bildungseinrichtung
  • deinen Internetanbieter

Inkognito bedeutet also in diesem Fall nicht immer, dass du auch tatsächlich anonym und sicher im Internet surfst. Hier erfährst du, was der Inkognitoo-Modus bei Browsern wie Google Chrome überhaupt ist. Bereits in der Vergangenheit sah sich Google mit einer Studie mit ähnlichen Vorwürfen zum Datenschutz konfrontiert.

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