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Viele Nutzer achten beim Streaming auf Nachhaltigkeit

Homeoffice, geschlossene Kinos, Lockdown – durch die Corona-Pandemie gewinnen die Streaming-Anbieter immer mehr Kunden. Doch viele der User achten dabei vermehrt nicht nur auf die Inhalte, sondern auch auf Nachhaltigkeit, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

Streaming und Nachhaltigkeit müssen sich nicht ausschließen. Foto:

In der Corona-Pandemie boomt das Streamen von Inhalten wie Musik, Serien und Filmen. Das belegt eine neue Civey-Umfrage für den Energieanbieter Eon unter rund 30.000 Deutschen. Aus dieser geht außerdem hervor, dass viele Menschen nachhaltige Anbieter bevorzugen würden.

Bei den Jüngeren streamen fast alle

Mindestens einmal wöchentlich streamen demnach 54,9 Prozent der Bürger Online-Inhalte. Überdurchschnittlich häufig setzen dabei Familien mit Kindern (70 Prozent) auf die Dienste von Netflix, Spotify, Apple TV+, Disney+, Deezer, Amazon Prime Video und vergleichbarer Anbieter. Besonders jüngere Zielgruppen schalten häufiger ein: Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es gut acht von zehn Nutzern, bei den 50- bis 64-Jährigen immerhin noch 49,4 Prozent. Bei allen ab 65 Jahren gaben noch 31,1 Prozent an, mindestens einmal pro Woche Online-Inhalte zu konsumieren.

Besonders angesagt sind dabei Video-Inhalte: 70,6 Prozent der Befragten gaben an, etwa Serien oder Filme zu streamen, 49,5 Prozent setzen auf Musik, 22,4 Prozent auf Podcasts und 11,2 Prozent auf Spiele. Im Vergleich der Bundesländer ist Streaming in Hamburg (63,3 Prozent), Berlin (58,2 Prozent) und Bremen (57,1 Prozent) am stärksten verbreitet. Die geringsten Streaming-Anteile gibt es in Sachsen-Anhalt (49,6 Prozent) und Thüringen (46,5 Prozent). Laut der Erhebung wird in dichter besiedelten Regionen meist häufiger gestreamt.

Viele User würden klimaneutrale Anbieter bevorzugen

Aber wie sehr achten die Nutzer dabei auf Nachhaltigkeit? Auf die Frage, ob User entsprechende Anbieter bevorzugen würden, die ausschließlich auf erneuerbare Energien setzen, antworteten 44,4 Prozent von 7.500 befragten Streaming-Nutzern mit „Ja“. Das wäre auch dringend notwendig, denn Streaming-Plattformen und Video-Konferenz-Anbieter benötigen große Mengen an Strom, um ihre Dienste bereitstellen zu können.

Auch deshalb haben immer mehr Anbieter das Thema Nachhaltigkeit auf ihre Agenda gesetzt. Netflix zum Beispiel gab kürzlich bekannt, bis Ende 2022 Netto-Null-Emissionen von Treibhausgasen erreichen zu wollen. Man wolle unter anderem interne Emissionen reduzieren und Projekte wie den Erhalt von Wäldern finanzieren. Der Tech-Riese Apple verpflichtete sich bereits im Sommer 2020 dazu, bis 2030 seine komplette Zuliefererkette und den Lebenszyklus seiner Produkte klimaneutral zu gestalten. Die weltweiten Unternehmensaktivitäten von Apple, die auch Streaming-Dienste wie Apple TV+ und Apple Music anbietet, waren laut eigenen Angaben schon damals klimaneutral. Dienste wie Sprachassistentin Siri setzen demnach komplett auf erneuerbaren Strom.

Auch der Internet-Gigant Amazon, der unter anderem Amazon Prime Music und Amazon Prime Video anbietet, hat sich der Reduzierung von Emissionen verschrieben. Bis 2040 soll das Unternehmen CO2-neutral sein – und fordert mit der Aktion „The Climate Pledge“ auch andere dazu auf. Das Ziel umfasst unter anderem, komplett auf erneuerbare Energien zu setzen. Google, unter anderem die Mutterfirma der Videoplattform YouTube, gibt an, schon seit 2007 CO2-neutral und bis 2030 komplett CO2-frei sein zu wollen. Seit 2017 werde der Stromverbrauch demnach komplett mit erneuerbaren Energien abgedeckt.

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