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KenFM gehackt: Anonymous erbeutet brisante Spenderlisten

KenFM, die Webseite des bekannten Verschwörungsmythikers Ken Jebsen, wurde gehackt. Verantwortlich ist offenbar Anonymous.

Guy Fawkes-Maske
KenFM ist einer Anonymous-Attacke zum Opfer gefallen. Foto: Getty Images/artpartner-images

Im Rahmen eines Angriffs auf KenFM, die Webseite des ehemalige rbb-Moderators Kayvan Soufi-Siavash, besser bekannt als Ken Jebsen, haben Mitwirkende des Kollektivs Anonymous sensible Daten ergattert. Mitunter gelangte ihnen eine Liste mit Spender:innen und Spendesummen in die Hände, die über die Jahre dem Netzwerk des Verschwörungsgläubigen zugute kamen.

Guy Fawkes-Maske

KenFM gehackt: Anonymous erbeutet brisante Spenderlisten

KenFM, die Webseite des bekannten Verschwörungsmythikers Ken Jebsen, wurde gehackt. Verantwortlich ist offenbar Anonymous.

Das Motto des hacktivistischen Kollektivs Anonymous:

„We are Anonymous. We are Legion. We do not forgive. We do not forget. Expect us.“

„Wir sind Anonymous. Wir sind Legion/viele. Wir vergeben nicht. Wir vergessen nicht. Erwartet uns.“

KenFM: Anonymous übernimmt Webseite

Mitstreiter:innen des Kollektivs hatten beim Scannen der Webseite eine Stored-XSS-Lücke entdeckt. Mit ihr selbst konnten sie nichts anfangen, stießen beim weiteren Nachforschen aber auf etwas anderes: einen SQL-Dump. Dieser enthielt offenbar eine ganze Reihe interessanter Informationen über KenFM und dessen Leser:innen.

Konkret enthielt der Dump AnonLeaks zufolge

  • … etwa 39.000 persönliche Daten von Abonnenten (Vornamen, Nachnamen, E-Mail, Passwörter),
  • … Spenderdaten bis 2019 inklusive Summen (knapp 38.000 Euro über die Webseite),
    • … auch Namen, Beträge, Mailadressen von Spender:innen,
  • … viele API-Schlüssel,
  • … sowie 3GB an Dateien, Tokens und mehr.

Infolge des Angriffs erhielt Anonymous Vollzugriff und administrative Rechte für die KenFM-Webseite sowie Zugriff auf Datenbanken. Darüber hinaus haben sich die Hacker:innen für einen Wipe sowie ein Defacement entschieden. Will heißen, sie haben alles, was sie in die Finger bekommen konnten, zunächst gespeichert, am Ursprungsort gelöscht und anschließend die Webseite verändert.

Nachricht an „Weltverbesserer“ hinterlassen

„This domain has been seized by Anonymous“, hieß es so vorübergehend auf der Webseite. „Operation Tinfoil erklärt hiermit die Kendemie für beendet.“ Mittlerweile ist KenFM wieder online, die Nachricht des Kollektivs wurde jedoch diverse Male aufgegriffen und darf auch an dieser Stelle nicht fehlen:

„Liebe KENFM-Weltverbesserer, schön dass ihr seit vielen Jahren dem geschickten Manipulator & Lügner „Ken Jebsen“ hinterherlauft.
Mit seinen Lügen und eurer Angst hat er viel Geld verdient.

Über kenfm.de waren es bisher knapp 38.000 EUR und durch Kryptowährung über 200.000 €
Das Wallet wurde ja vor einigen Tagen vom Team KenFM ausgetauscht.

Und was hat sich bisher für euch geändert? Nichts!
Außer dass der Ken bald nicht mehr in Deutschland wohnt und sich mit eurem Geld ein schönes Leben machen wird.“

Allein in den vergangenen paar Monaten hat die Gruppe auch abseits von KenFM mehrfach auf sich aufmerksam gemacht. Zunächst machte sich das Hackerkollektiv Anonymous über die CDU her und nun ist offenbar auch der Unternehmer Elon Musk ins Visier des Kreises geraten.

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