Wer in Deutschland tankt, zahlt nicht überall das Gleiche. Das hat das Bundeskartellamt jetzt bestätigt. Laut einer aktuellen Untersuchung unterscheiden sich die Spritpreise für Benzin und Diesel je nach Region zum Teil um bis zu 20 Cent pro Liter. Besonders betroffen sind dabei Tankstellen im Osten des Landes.
Spritpreise: Deutliche Preisgefälle zwischen Tankstellen in Ost und West
Nach Angaben der beim Kartellamt angesiedelten Markttransparenzstelle gibt es bundesweit rund 15.000 Tankstellen. Deren Preisdaten zeigen: Im Westen sind die Spritpreise meist günstiger als im Osten, wie die Zeit berichtet. Während Autofahrer*innen in vielen Regionen von Rheinland-Pfalz, Niedersachsen oder Bayern im Schnitt rund 1,70 Euro pro Liter Superbenzin (E5) zahlen, liegt der Preis im Osten oft bei 1,80 Euro oder mehr.
Besonders teuer ist es laut tagesschau.de im Raum Dresden und im Norden Sachsen-Anhalts und Teilen Brandenburgs. Kartellamtschef Andreas Mundt sprach von „auffällig hohen Preisen“ in diesen Regionen, wie die Tagesschau schreibt. Warum die Tankstellen allerdings so unterschiedlich teuer sind, ist laut den Behörden noch nicht vollständig geklärt.
Der ADAC sieht jedoch mehrere mögliche Ursachen. Sprecher Andreas Hölzel erklärte gegenüber MDR, dass es im Osten einfach weniger Tankstellen gäbe. Das wiederum führe zu weniger Wettbewerb und infolgedessen auch zu höheren Spritpreisen. In einigen Grenzregionen kommt hinzu, dass viele Autofahrer*innen lieber im Ausland tanken. Die Betreiber*innen würden dann diese Verluste durch höhere Preise auf deutscher Seite versuchen auszugleichen.
Lesetipp: Spritpreise: ADAC warnt vor Tankstellen-Wucher – „um einige Cent zu teuer“
Preisunterschiede im Tagesverlauf
Neben den regionalen Unterschieden gibt es laut Markttransparenzstelle auch deutliche Schwankungen im Tagesverlauf. Besonders in Städten ändern Tankstellen ihre Preise im Durchschnitt 22 Mal am Tag. Am teuersten ist der Sprit dabei morgens gegen sieben Uhr, am günstigsten abends zwischen 17 und 21 Uhr. Wer also zur richtigen Zeit tankt, kann laut Tagesschau bis zu elf Cent pro Liter sparen.
Wer noch effizienter sparen will, sollte laut Markttransparenzstelle digitale Hilfsmittel nutzen. Tankstellen sind verpflichtet, Preisänderungen binnen fünf Minuten zu melden. Diese Daten fließen direkt in sogenannte Tank-Apps ein, die aktuelle Spritpreise in Echtzeit anzeigen. Mundt empfiehlt: „Verbraucher können so günstige Anbieter leicht identifizieren und sie mit ihrer Tankentscheidung belohnen.“
Quellen: Die Zeit, Tagesschau, MDR
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