Wer viel mit dem Elektroauto unterwegs ist, muss sich auf öffentliche Ladestationen verlassen können. Doch immer mehr Anbieter*innen kämpfen mit Kabeldiebstählen. Dieses unterschätzte Problem kann auf Dauer schwere Auswirkungen für Nutzer*innen haben.
Elektroauto: Mehr Kabeldiebstähle an Ladestationen
Der Ausbau von Ladesäulen in Deutschland steigt weiter an, denn laut Bundesnetzagentur wurden im September 2025 bereits über 133.000 Normalladepunkte und über 43.000 Schnellladepunkte bereitgestellt. Das sind gute Nachrichten für alle Besitzer*innen von Elektroautos, doch ein zunehmendes Problem bereitet dennoch Sorgen. Denn SmartDroid zufolge steigen derzeit auch die Fälle von Kabeldiebstählen, die an zahlreichen Ladestationen abgeschnitten werden.
Bekannte Anbieter*innen wie EnBW sollen diese Entwicklung weltweit bemerkt und in 2025 bereits über 900 Fälle an mehr als 130 Standorten registriert haben. Für viele Fahrer*innen bedeuten die gestohlenen Kabel nun ein weiteres Hindernis beim Laden. Denn laut einer J.D. Power-Studie aus 2024, haben schon etwa 19 % der Besitzer*innen von Elektroautos mindestens einmal einen Ladevorgang an öffentlichen Stationen abbrechen müssen, da die Wartezeiten zu lang oder die Ladegeräte einfach defekt waren.
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Teure Auswirkungen für Elektroauto-Fahrer
Die Anbieter*innen wollen sich diesem Problem stellen, indem sie die Ausfälle von Ladegeräten durch mehr Beleuchtung, Kameraüberwachung oder über Software-Technik ausfindig machen. Weitere geplante Verbesserungen sollen eine schnittfeste Ummantelung der Ladekabel für Elektroautos oder ein forensischer Farbstoff sein, der die Täter*innen noch besser überführen könnte.
Doch der Austausch von Ladekabeln kann bereits um die 3.500 Euro pro Fall kosten. Durch die daraus entstehenden Umsatzausfälle kommen zudem noch mehr Kosten auf die Betreiber*innen zu. Diese könnten dann an die Nutzer*innen weitergegeben werden und das Laden vom Elektroauto noch teurer machen. Deshalb werden Forderungen laut, dass die Strafen für Kabeldiebstahl verschärft werden sollen, um den Anstieg der Fälle zu reduzieren. Ob dieser Schritt in naher Zukunft kommt, bleibt aber noch abzuwarten.
Quelle: Bundesnetzagentur, SmartDroid
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