Um dein Elektroauto zu laden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die meisten Ladesäulen befinden sich dabei oftmals in der Nähe von Tankstellen oder an ausgewählten Plätzen in der Innenstadt. Doch laut einem Forschungsteam soll es hier aber bald eine entscheidende Veränderung geben.
Elektroauto laden: So soll die Zukunft aussehen
Wissenschaftler*innen des Reiner Lemoine Instituts (RLI) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben Mehrfachnutzungskonzepte für Elektromobilität ganz genau unter die Lupe genommen. Das gemeinsame Projekt trägt den Namen Retail4Multi-Use. Das Ergebnis: Supermarktplätze dürften in Zukunft eine große Rolle beim Laden von Elektroautos spielen.
Allein im öffentlichen Raum im Berlin könnte das den Ausbaubedarf für Ladeinfrastruktur um bis zu 17 Prozent zu reduzieren, wie es in einer offiziellen Pressemitteilung des RLI heißt. Diese Erkenntnis ist enorm wichtig, um die Herausforderungen, vor denen Städte in Zukunft stehen, zu bewältigen.
Die Berechnungen der Forscher*innen zeigen, dass Berlin bis 2045 voraussichtlich rund 330.000 Ladepunkte benötigt, um rund 1,4 Millionen elektrische Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in der Stadt zu versorgen. Das entspricht einer Verzehnfachung der aktuellen Ladepunkte.
Lesetipp: Elektroauto: Studie enthüllt gängigen Ladefehler
Supermarktkette Netto nimmt bereits teil
Supermarktplätze stellen dabei eine praktische Lösung dar, um diese voranzutreiben, haben die Wissenschaftler*innen eine neue digitale Plattform entwickelt. Diese digitale Anwendung hilft, Partnerschaften zwischen Flottenbetreibern und Ladeinfrastrukturbetreibern zu vermitteln. Dort können sich Interessierte registrieren und anschließend gezielt nach Kooperationspartnern suchen, um gemeinsame Ladekooperationen zu initiieren.
Zudem gibt es bereits erste solcher Erfolge. So zeigt sich die Supermarktkette Netto bereits begeistert von dem Projekt. Michael Linander, CEO Netto Deutschland, betont: „Als Teil unserer Unternehmensstrategie bei Netto priorisieren wir Klimabewusstsein und nachhaltige Lösungen. Mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur auf unseren Parkplätzen schaffen wir echten Mehrwert für unsere Kund*innen und unsere Kolleg*innen sowie für unsere gemeinsame Heimat.“
Auch aus der Politik gibt es Applaus für die Arbeit der Forscher*innen über das effiziente Laden von Elektroautos. Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, sagt über das Projekt: „Mit dem Projekt Retail4Multi-Use zeigen wir, wie Ladeinfrastruktur von Supermarktkunden und Flottenbetreibern effizient genutzt werden kann. Diese Mehrfachnutzung hat großes Potenzial: Die Kunden laden während des Einkaufs, außerhalb der Öffnungszeiten steht die Ladeinfrastruktur gewerblichen Nutzern zur Verfügung.“
Quelle: Reiner Lemoine Instituts
Hinweis: Ukraine-Hilfe
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

