Eine Studie im Auftrag des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) belegt: Photovoltaik senkt nicht nur CO₂-Emissionen, sondern auch Stromkosten deutlich. Nach Berechnungen des Beratungsunternehmens Enervis wäre der Strompreis 2024 ohne Solarenergie im Schnitt um 15 Prozent höher ausgefallen. Insgesamt sparte Deutschland dadurch rund 6,1 Milliarden Euro – plus weitere 1,3 Milliarden Euro durch zusätzliche Stromexporte.
Förder-Kürzung mit Risiken für Strompreise
Ein durchschnittlicher Haushalt spart laut der Berechnung rund 50 Euro pro Jahr, ein Industriebetrieb mit einem Stromverbrauch von zehn Gigawattstunden etwa 120.000 Euro. Bis zum Jahr 2030 könnte der wachsende Anteil der Solarenergie den Großhandelspreis für Strom laut Studie sogar um 21 Prozent senken – das entspräche einer Ersparnis von über 70 Euro pro Haushalt und 180.000 Euro pro Industriebetrieb jährlich.
„Damit profitieren nicht nur die rund drei Millionen Haushalte mit eigenem Solardach von preiswertem Solarstrom, sondern alle Bürgerinnen und Bürger“, betont BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig in einer aktuellen Pressemitteilung. „Der solare Preisdämpfer an der Strombörse kommt inzwischen auch der Wirtschaft zugute.“
Trotz dieser Zahlen plant Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche, die Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für Gebäudesolaranlagen zu streichen. Der BSW-Solar warnt, ein solcher Schritt würde den Ausbau deutlich abbremsen und die Strompreise langfristig erhöhen.
Eine Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Verbands zeigt: Nur vier von zehn Immobilienbesitzer*innen würden sich auch ohne EEG-Förderung für eine Dachanlage entscheiden. Sicher anschaffen würden sie nur zwölf Prozent der Befragten. Damit drohe ein Rückgang beim Ausbau, der die positiven Effekte der Solarenergie auf die Stromkosten für alle gefährden würde.
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Mehrheit gegen Einschnitte
Eine zweite repräsentative YouGov-Umfrage mit 2.355 Teilnehmer*innen belegt: Die große Mehrheit der Bevölkerung lehnt Kürzungen ab. 74 Prozent sprechen sich dafür aus, dass die Bundesregierung die Solarförderung erhöht oder zumindest beibehält, nur 14 Prozent wollen sie kürzen, 13 Prozent äußerten sich unentschieden.

Nach Parteipräferenz ist die Zustimmung ebenfalls deutlich:
Etwa 75 Prozent der CDU/CSU-Wähler*innen, 82 Prozent der SPD-Wähler*innen und 90 Prozent der Grünen-Wähler*innen befürworten eine Fortsetzung oder Ausweitung der Förderung. Selbst bei Anhänger*innen der AfD liegt die Zustimmung noch bei 55 Prozent.
Über 80 Prozent der befragten Unions- und SPD-Wähler*innen wünschen sich, dass der Solarausbau nicht gebremst, sondern beschleunigt wird
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Das steht auf dem Spiel
Die Enervis-Studie zeigt deutlich: Jede installierte PV-Anlage spart nicht nur Kohlendioxid (CO2), sondern senkt die Strompreise für alle. Eine Kürzung der Förderung würde diesen Effekt zunichtemachen – mit spürbaren Folgen für Haushalte, Unternehmen und das Klima.
Der BSW-Solar fordert die Bundesregierung auf, die geplanten Kürzungen zurückzunehmen. Verlässliche Rahmenbedingungen seien entscheidend, damit Solarenergie auch künftig die Strompreise stabilisiert und Deutschland seinen Klimazielen näherkommt.
Quellen: Bundesverband Solarwirtschaft e.V.
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