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„The Masked Singer“ war für Samuel Koch „ein ziemlicher Psycho-Krimi“

Für den Phönix hat es sich bei „The Masked Singer“ ausgesungen. Unter dem bunten Vogel verbarg sich der Schauspieler Samuel Koch. Seine Reise in der ProSieben-Show sei für ihn „ein ziemlicher Psycho-Krimi“ gewesen, verrät er im Interview.

Der Phönix wurde bei "The Masked Singer" als Samuel Koch enttarnt.. © ProSieben/Willi Weber
Der Phönix wurde bei "The Masked Singer" als Samuel Koch enttarnt.. © ProSieben/Willi Weber

Bei „The Masked Singer“ musste der Phönix am Samstagabend (6. November) seine Maske ablegen. Unter dem spektakulären und bunten Kostüm verbarg sich der Schauspieler Samuel Koch (34), der seit seinem Unfall bei „Wetten, dass..?“ im Dezember 2010 vom Hals abwärts querschnittsgelähmt ist. Eben jene Show feierte am selben Abend mit einer Sondersendung und Top-Einschaltquote ihr 40. Jubiläum.

Ob Koch dem Moderator Thomas Gottschalk (71) diesen Erfolg gönnt und wie er den Abend seiner eigenen Demaskierung gemeinsam mit der Jury, bestehend aus Ruth Moschner (45), Rea Garvey (48) und Thore Schölermann (37), erlebt hat, verrät er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

Die Jury war bei Ihrer Demaskierung sichtlich gerührt. Ist es Ihnen auch so ergangen?

Samuel Koch: Gerührt wäre nicht der richtige Begriff. Ich war eher überwältigt. Und ich war überrascht, dass alles plötzlich so anders aussah, als es sich unter meiner Maske abgezeichnet hat. Ich hatte mir alles viel kleiner und beengender vorgestellt. Meine erste Reaktion war also eher so: ‚Hoppla, ach so sieht das alles aus!‘ Das ging dann auch alles doch ziemlich schnell. Es war ein ziemlicher Psycho-Krimi würde ich sagen. Ich war angespannter, nervöser und aufgeregter als ich dachte.

Kurz nach der Demaskierung sagten Sie, es sei ein Skandal, dass Sie in einer Gesangsshow so weit gekommen wären. Sie halten sich also nicht für einen großen Sänger?

Koch: Nein, das Singen zählt absolut nicht zu meinen Kernkompetenzen. Ich habe natürlich in meinem Studium Gesangsstunden gehabt. Aber das Singen war schon in meiner Schulzeit nicht eine meiner stärksten Disziplinen. Ich tat mich ja auch schwer, das war bei dem einen oder anderen Song sicherlich nicht zu überhören.

Wie haben Sie reagiert, als die Anfrage für „The Masked Singer“ kam?

Koch: Da war ich überrascht. Das fand ich schon vermessen, weil ich einfach kein Sänger bin. Mich bei „The Masked Singer“ zu besetzen, ist genauso absurd, wie mich bei „The Masked Dancer“ zu besetzen. An sich war es auch eine aufwendige Prozedur, da ich im Theater engagiert bin und dort für eine Hauptrolle angedacht war, die im gleichen Zeitraum standgefunden hätte. Das hat vorab zu einigen Terminkonflikten geführt. Aber es war jetzt eine einmalige Gelegenheit, sodass ich mich auf diese Herausforderung gefreut habe und mich aus meinem Wohlfühlbereich herausbewegen wollte.

Konnten Sie das Geheimnis vor Ihrem Umfeld bewahren?

Koch: Weitestgehend. Die Produktion und der Sender legen ja besonders großen Wert auf die Geheimhaltung. Da haben wir das Spiel mitgespielt. Meine Frau und eine Person im Management wussten davon. Ich hatte zudem einen persönlichen Assistenten dabei. Damit hat sich die Produktion zwar schwergetan, aber es war einfach wichtig für mich, dass jemand aus meinem Team dabei ist und Bescheid weiß.

Sie hatten ein sehr großes und besonderes Kostüm. War es schwierig, damit auf der Bühne zu performen?

Koch: Jein. Das Kostüm wurde sehr ausladend gestaltet. Ich hatte Beinfreiheit wie in der Businessclass. Da war mehr Platz drin, als ich gebraucht hätte. Damit hatte ich also keine Schwierigkeiten. Die größte Schwierigkeit war das sehr eingeschränkte Sichtfeld.

Kommen wir zu Ihren Konkurrenten. Haben Sie Vermutungen, wer unter den anderen Kostümen stecken könnte?

Koch: Ich war überrascht, wie die Produktion es geschafft hat, dass man sich nur in den kurzen Momenten auf der Bühne begegnet. Bei den Gesangsproben mit den Vocalcoaches ist man zwar auch von den anderen getrennt. Aber die Gesangsprofis hatten so viel Kraft in der Stimme, sodass dann doch ein paar Töne bis zu den Garderoben vorgedrungen sind. Das war übrigens immer der Moment, wo ich dachte, ich reise ab. Die Profisänger haben mich schon etwas eingeschüchtert. Da dachte ich nur: ‚Nein, Schuster, bleib bei deinen Leisten und geh wieder nach Hause.‘ Andererseits habe ich in diesen Situationen auch mitgeraten. Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Ahnung.

Am Abend Ihrer Demaskierung lief zeitgleich eine Sonderfolge zum 40. Jubiläum von „Wetten, dass..?“ – ein echter Quotenkracher. Gönnen Sie Thomas Gottschalk den Erfolg?

Koch: Ja natürlich, ich gönne jedem alles, was er möchte.

Die Reise bei „The Masked Singer“ ist nun für Sie zu Ende. Was werden Sie jetzt als erstes tun?

Koch: Ich habe vor ungefähr zwei Jahren gesagt, dass ich so viel rede und so viel Output habe und mal wieder etwas Input brauche. Ich habe dann ein Studium in Heidelberg begonnen, Philosophie und systematische Theologie im Master. Dem werde ich mich ein bisschen widmen.

Zudem bin ich gerade in Gesprächen mit ProSieben, die ihrem Namen alle Ehre gemacht haben, weil sie pro neue Wege sind, ob ich dem Phönix noch einen weiteren Auftritt schenken kann. Ich gehe nämlich im kommenden Jahr auf Tournee. Das Programm wird „Schwerelos“ heißen, ist bunt und durchmischt mit Musik, Schauspiel und Theater. Da passt natürlich ein Charakter wie der Phönix ganz gut rein. Und jetzt, wo der Phönix noch brennt, werde ich in den nächsten Tagen schauen, wie man das Programm mit ihm gestalten kann.

(eee/spot)

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