Veröffentlicht inEntertainment

„Germany's next Topmodel“: Es wird gefährlich

Höhenangst und Hindernis-Parcours auf High Heels: Heidi Klum bringt die Mädchen an ihre Grenzen, manche darüber hinaus – und eine gibt sogar auf.

Es ging hoch hinaus in der neunten Folge "Germany's next Topmodel" Foto:

Action-Parcours auf High Heels, Panikattacken durch Höhenangst, angeknackste Knöchel, Psychospielchen: Die neunte Folge von „Germany’s next Topmodel“ (01. April, 20:15 Uhr auf ProSieben) war gemeingefährlich. Zumindest die erste Herausforderung ist „nur“ eine psychologische: Die Mädchen sollen die Entwicklungen ihrer „Personality“ und „Performance“ gegenseitig bewerten. Dass Soulin (20) in Sachen Performance ganz vorne steht, da sind sich alle schnell einig. Auf dem letzten Platz landet Liliana (21). Aus der Frage, wer seine Persönlichkeit am meisten entwickelt hat, wird schnell die Frage, wer am beliebtesten ist. Das ungehobelte Sonnenscheinchen Mareike (25) bekommt den ersten Platz. Auf den letzten Platz landet dagegen Soulin: „Es war ein Schlag ins Gesicht.“

Weg vom Psychostress, hin zur Angstpsychose: Heidi Klum (47) zwingt ihre Models für das Shooting der Folge im wahrsten Sinne des Wortes „hoch hinaus“: 122 Meter über dem Erdboden müssen die Mädchen an Seilen hängend über den Alexanderplatz posieren. „Ich kann das gar nicht. Ich muss jetzt überlegen was ich mache, weil das ist meine Grenze gewesen“, spricht Romy (19) die Ängste von mehreren Mädchen aus. Ob ihnen Extremsportler Jochen Schweizer (63) helfen kann, der ihnen kurz vor dem großen Adrenalinkick noch einige Tipps gegen die Angst gibt?

Viel Unterschied scheinen seine Motivationsreden nicht zu machen. Es gibt scheinbar nur zwei Arten von Models in dieser Staffel: Die, die es „mega!“ finden, über Berlin schwebend zu posieren, und die, die dabei tausend Tode sterben. „Es fühlt sich geil an!“, kreischt etwa Soulin, balanciert, dreht Saltos und will gar nicht mehr aufhören. Heidi ist begeistert: „Die ist so krass, die Soulin. Und sie kommt wieder mit so einer guten Laune an, das macht einfach Spaß mit ihr.“

Linda (20) dagegen bricht direkt in Tränen aus, als sie vom Boden angehoben wird. Heidis Kommentare helfen nicht unbedingt: „Das Gesicht kannst du gleich aber nicht machen!“ oder „Ob es jetzt 122 oder 123 Meter sind, das macht jetzt keinen Unterschied mehr.“ Linda weint und wimmert und will sofort wieder runter. Und hat genug: „Das geht für mich absolut nicht. […] Das ist einfach zu viel“. Heidi hat Verständnis: „Genauso wäre das bei mir zu hundert Prozent auch.“

„Ich würde so etwas auf jeden Fall nie wieder machen

Romina (21) überwindet ihre anfängliche Angst und liefert vor der Kamera ab – kurz danach geht aber gar nichts mehr. Noch während sie in der Sicherung hängt, spürt sie ihre Beine nicht mehr, hyperventiliert und bekommt eine Panikattacke. Die Crew trägt Romina praktisch zu den Sanitätern. Das ehrgeizige Model ist über seine Grenze gegangen, genau was Heidi wollte, aber: „Ich würde so etwas auf jeden Fall nie wieder machen. Tut mir leid, da kriegt mich keiner mehr hoch.“

Schnitt zu Linda. Ob ihr das Mut machen wird, sich ihrer Angst auszusetzen? Sie versucht es, aber sobald sie in den Seilen hängt, nimmt die Panik wieder Überhand: „Ich schaffe es nicht, ich möchte auch nicht, ich möchte hier sofort runter, ich kann das nicht, ich will das nicht.“ Das bedeutet allerdings auch: Linda ist raus. „Wenn sie kein Foto macht, dann kann ich ihr auch keins geben“, so Heidis klare Regel.

Für Romy ist Lindas mehrmaliges Verzagen auch nicht gerade ermutigend: „Ich hätte das niemals gedacht, dass sie das nicht schafft.“ Als sie dran ist schafft sie es, ihre Angst zu überspielen. Romys Schlussfolgerung nach der Mutprobe: „Im Endeffekt fand ich es noch ein bisschen schlimmer, als ich es mir vorgestellt habe.“

Ein gemeingefährlicher Catwalk

Und es wird noch fieser in dieser Folge: Der Catwalk ist diesmal ein Action-Parcours im Flughafen-Stil. Mit Rollkoffer geht es über Treppen, Pflasterstein, eine Wippe, eine Rutsche und eine sich drehende Röhre. Natürlich alles auf High Heels. Zwischendurch sollen die Girls immer wieder Posen und dabei aussehen, als wäre es der normalste Modeljob der Welt. Fair enough: Heidi macht den Parcours selbst auch durch, ebenfalls auf High Heels und tatsächlich elegant und gewitzt. Es ist also möglich.

Aber nicht für die Nachwuchs-Models. Die Sache sieht bei den Mädchen entweder lustig, lächerlich oder gefährlich aus. Mareike knickt schon beim Probelauf um und muss sich verarzten lassen, zeigt aber genau den Ehrgeiz, den Heidi sehen will: „Egal was kommt, ich würde diese Show auch auf Krücken verlassen. Ich zieh alles durch, so bin ich einfach.“ Klum und Gastjurorin Rebecca Mir (29), deren Schwangerschaft sie selbst vor dem Parcours gerettet hat, verteilen trotzdem fleißig Komplimente – immerhin haben sie ihren Spaß beim Zugucken.

Mareike muss gestützt werde, bis sie den Parcours erreicht und versucht dann unter Schmerzen ihr Bestes. Ihr Kampfeswillen in allen Ehren, aber es tut weh, das mitanzusehen. „Das ging nach hinten los“, urteilt Heidi danach. Wenn sie ohne angeknacksten Knöchel wenigstens besser laufen könnte… Aber dem ist selten der Fall, wie wir aus den letzten Folgen wissen. Und so muss Heidi, auch wenn es bei so einem Sympathiebolzen wie Mareike schwerfällt, zugeben: „Langsam habe ich keine Argumente mehr, warum du weiter kommen solltest und eine andere nicht…“ Kein Foto für Mareike also, aber immerhin: Sie hat „Germany’s next Topmodel“ überlebt.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.