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Amazon kauft MGM: Was bedeutet das für Bond und Co.?

Amazon hat MGM gekauft – aber haben sie dadurch den Spion ihrer Majestät alias James Bond exklusiv? Diese und weitere Fragen – und die Antworten.

Amazon mag MGM haben - Bond haben sie noch lange nicht Foto:

Es ist offiziell: Amazon kauft für 8,45 Milliarden Dollar das Filmstudio MGM. Aber was bedeutet das für die mehr als 4.000 Filmtitel, die sich im Besitz des Studios befinden? Eins ist klar: Dass die umfangreiche Filmbibliothek demnächst allen Amazon-Prime-Kunden zur Verfügung stehen wird, ist unwahrscheinlich.

Besonders die Marke „James Bond“ sorgt für Spannung, nicht nur auf dem Bildschirm. Mit sieben Milliarden US-Dollar ist sie das Film-Franchise mit dem dritthöchsten Einspielergebnis an den Kinokassen aller Zeiten. Ob „Bond“ demnächst auch gestreamt werden kann, steht aber trotz MGM-Kauf in den Sternen: Das letzte Wort spricht hier nämlich die Broccoli-Wilson-Familie. Genauer gesagt Barbara Broccoli (60) und Michael G. Wilson (79), deren Filmproduktionsgesellschaft Eon Productions 50 Prozent der Bond-Rechte gehört.

Laut „New York Times“ haben sie das letzte Wort was „jede Zeile der Dialoge, das Casting, jede Stunt-Szene, jedes Marketing-Produkt, jede TV-Werbung, Poster und Werbeanzeigen“ betrifft. Und natürlich auch, was die Filme oder ein eventuelles Spin-off betrifft. Schon mit MGM soll es harte Kämpfe mit Eon um Bond gegeben haben. Kurz: Broccoli und Wilson werden „ihr Baby“, wie sie das Bond-Franchise einmal genannt haben, sicher nicht Amazon überlassen. Auch der neue Film „James Bond: Keine Zeit zu sterben“, dessen Start aufgrund der Pandemie schon mehrmals verschoben werden musste, soll nicht bei Amazon Prime Premiere feiern. „Es ist unser Bestreben, ‚James Bond‘-Filme weiterhin für das weltweite Kinopublikum zu machen“, erklären die beiden praktisch umgehend nach der Deal-Neuigkeiten dem US-Branchenmagazin „Variety“.

Schatzkiste geistigen Eigentums

Doch MGM ist mehr als „Bond“. Mike Hopkins, bei Amazon für die Streaming-Sparte Prime Video und Amazon Studios verantwortlich, sagte in einem Statement, der „wahre finanzielle Wert“ der Übernahme bestehe in der „Schatzkiste geistigen Eigentums“ der Filmbibliothek. Und dass Amazon diese gemeinsam mit MGM weiterentwickeln wolle.

Aktuell sind schon einige Titel in Planung, die beim Publikum für Aufsehen sorgen dürften. So hat das Filmstudio mit dem brüllenden Löwen etwa die „Creed“- und „Rocky“-Filme in Planung, die ihrerseits gerade expandieren. Michael B. Jordans Regiedebüt „Creed III“ soll Ende nächsten Jahres in die Kinos kommen, während Sylvester Stallone (74) ein „Rocky“-Prequel als TV-Serie plant. Auch „Natürlich Blond“ gehört zu MGM, auch hier wird derzeit an einem dritten Teil gearbeitet, der 2022 erscheinen soll.

MGM hat zudem starke Serien im Katalog, die beeindruckende Kritiken und Preise gewinnen konnten: „The Handmaid’s Tale – der Report der Magd“ mit Elisabeth Moss (38) beispielsweise. Die Autorin der Buchvorlage, Margaret Atwood (81), hat 2019 ein Sequel veröffentlicht, das 15 Jahre vor dem ersten Teil spielt. Nachdem sich Hulu und MGM daran die Rechte gesichert haben, könnte Amazon damit einen weiteren vielversprechenden Serienhit in petto haben. Auch die Serie „Fargo“, die bisher bei Netflix zu sehen war, dürfte früher oder später exklusiv zu Amazon Prime wechseln – und sich dort vermehren. Autor Noah Hawley (54) hatte im März angekündigt, nächstes Jahr mit der Arbeit an der fünften Staffel beginnen zu wollen.

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