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„Polizeiruf 110: Frau Schrödingers Katze“: So ist der München-Krimi

Der neue „Polizeiruf 110: Frau Schrödingers Katze“ aus München ist ein echter Alltagskrimi, wären da nicht diese überraschenden Leichen. Lohnt sich das Einschalten?

"Polizeiruf 110: Frau Schrödingers Katze": Polizistin Bessie (Verena Altenberger) hängt Katzensteckbriefe auf. Foto:

Der „Polizeiruf 110: Frau Schrödingers Katze“ (20.6., 20:15 Uhr, das Erste) aus München markiert den letzten Sonntagskrimi vor der Sommerpause. Und nachdem die Fußball-Europameisterschaft am Ausstrahlungstag nur um 18 Uhr vor die Bildschirme lockt, dürfte dem Krimigenuss rein zeitlich nichts im Wege stehen.

Darum geht’s im „Polizeiruf 110: Frau Schrödingers Katze“

Als die Polizeioberkommissarin Elisabeth „Bessie“ Eyckhoff (Verena Altenberger) sich auf die Suche nach der entlaufenen Katze einer einsamen alten Dame namens Johanna Schrödinger (Ilse Neubauer) macht, ahnt sie noch nicht, dass diese Katze auch der Schlüssel zur Aufklärung eines tödlichen Fahrerfluchtunfalls sein wird. Gibt es eine geheimnisvolle Macht des Zufalls?

„Bessie“ Eyckhoff, die von ihren Kollegen zuweilen unterschätzte junge Polizistin, ist bereit, gewohnte Denkmuster zu verlassen und kommt so der Sache auf die Spur. Dabei gerät eine Gruppe von skrupellosen Schmalspurganoven bei dem Versuch, sich das Vermögen der alten Dame einzuverleiben, immer mehr in mörderische Verwicklungen.

Lohnt sich das Einschalten?

Auf jeden Fall. Dieser teils recht langsam erzählte und doch extrem spannende Krimi ist ein sehr würdiger Saisonabschluss. Einerseits erzählt er von durchaus denkbaren Dramen im ganz realen Leben von Menschen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind. „Das ist ja so gemein“, dürfte es dem einen oder anderen Zuschauer mitunter entfahren. Andererseits entführt der Film behutsam in philosophische Welten und wagt den Versuch, die Poesie der Quantenphysik aufzuzeigen. Einen starken und herzhaft erfrischenden Kontrast dazu bilden dann wieder schwarzhumorige Szenen wie beispielsweise ein Showdown zwischen Einbrecher und Brandstifter.

Den fabelhaften und sehr passend gecasteten Schauspielerinnen und Schauspielern sieht man durch die Bank gerne zu. Hervorzuheben ist einmal mehr die österreichische Hauptdarstellerin Verena Altenberger (33). Sie changiert gekonnt zwischen der von Herzen hilfsbereiten Polizistin und der leidenschaftlichen Frau, die sich mal wieder einen besonders klugen Kopf als Schwarm ausgesucht hat.

Fans der TV-Vorabendserie „Die Hausmeisterin“ (1986-1992) oder der ersten Eberhoferkrimi-Oma in „Dampfnudelblues“ (2013) werden sich zudem sehr über das Wiedersehen mit der Münchner Schauspielerin Ilse Neubauer (78) freuen. Sie brilliert als Episodenhauptdarstellerin. „Als ich den fertigen Film vor ein paar Tagen angesehen habe, ist mir erst aufgefallen, was sie alles gemacht hat, was ich am Set gar nicht wahrgenommen habe“, schwärmt auch Kollegin Altenberger im Interview mit spot on news. Und ergänzt: „Ihre Blicke, das Lächeln in den Augen, so wohl dosiert – das bekommt man gar nicht mit, selbst wenn man im Raum ist, das sieht nur die Kamera. Das ist wirklich ganz großes, ganz feines Schauspiel.“

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