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Jan Köppen: Darum halten TV-Beziehungen oft nur kurz

Jan Köppen macht mit „Take Me Out XXL“ Überstunden und ersetzt damit Ralf Schmitz, der zuvor durch die Sendung führte. Warum Beziehungen aus TV-Shows häufig wieder in die Brüche gehen, verrät Köppen im Interview.

Jan Köppen moderiert nach Ralf Schmitz "Take Me Out XXL". Foto:

Ab Dienstag dürfen sich Fans von „Take Me Out“ auf Unterhaltung in Extralänge freuen. Moderator Jan Köppen (38) wird vier zweistündige Folgen „Take Me Out XXL“ präsentieren. Neben „Ninja Warrior“ stürzt sich der 38-Jährige nun in seinen nächsten Moderationsjob, bei dem es um den ersten Eindruck und um Liebe geht.

Köppen ist überzeugt davon, dass man die Liebe auf dem ersten Blick auch im TV erleben kann und glaubt nicht an ausgelatschte Anmachsprüche. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt „Kuppel-Köppi“, wie sein perfektes Date aussehen würde, warum Paare sich nach Kuppel-Shows häufig trennen und wie er mit seiner eigenen Kreativität manchmal zu kämpfen hat.

Warum glauben Sie, melden sich Frauen und Männer bei „Take Me Out XXL“ an?

Jan Köppen: In erster Linie glaube ich aus Spaß und Lust auf ein Abenteuer. Wobei ich mir bei den Männern da nicht immer ganz so sicher bin und masochistische Adern vermute (lacht). Sich vor diese 30-köpfige, weibliche und vor allem kritikfreudige Jury zu stellen, verdient viel Respekt und bedeutet Mut. Die Mädels legen schon ordentlich los, wenn Ihnen etwas nicht passt an dem Typen.

Bart zu lang, Bart zu kurz, Tattoo Motiv zu klein, Oberarm zu groß, Hose zu eng, Schuhe nicht schön, linkes Nasenloch zu rund… Da wird ganz genau hingeguckt. Aber das wissen die Männer ja vorher und wenn von den 30 Ladies eine nicht auf den Buzzer haut, gibt es das Date. Und darum geht’s. Das Date und den Spaß auf dem Weg dort hin.

Was können Zuschauer im XXL-Format erwarten? Wird es besondere Überraschungen geben?

Köppen: Ganz einfach. Es passiert mehr. Eben XXL. Mehr Single-Männer, die sich in den Halbkreis wagen. Und vielleicht auch das ein oder andere Gesicht, das man schon kennt. Im Grunde einfach eine lange Version von „Take me out“ mit mehr Lametta.

Was werden die größten Hindernisse oder Schwierigkeiten für die Kandidaten sein?

Köppen: Die Frauen haben als Hindernis vielleicht manchmal ein bisschen zu hohe Ansprüche an den Mann. Aus welchen Gründen teilweise gebuzzert wird, musste ich auch erst einmal live vor Ort mitkriegen und verdauen. Da wird auf jedes noch so kleine Detail geachtet. Und bei den Männern ist es vielleicht manchmal auch die Selbstüberschätzung, die durch die Frauen dann erst einmal zurechtgestutzt wird. Sollte es aber auch mal kein Date geben, geht die Welt nicht unter.

In einigen TV-Datingformaten trennen sich die Paare recht schnell wieder. Wie erklären Sie sich das?

Köppen: Weil nach diesen Formaten die echte Welt wartet und die stellt ein Paar natürlich anders auf die Probe als die Sendung, die einen zusammengebracht hat. Eine Show ist immer erst einmal schöner und aufregender als die echte Welt, weil es ein Abenteuer ist und man sich zugegeben in einer künstlichen Umgebung begegnet, die glitzert und glänzt. Hinzu kommt die Herausforderung der Erwartung von außen an dieses „perfekte Paar“! Damit muss man erst einmal klarkommen.

Wenn du dann auf einmal selber zum Bäcker gehen musst und dir niemand mehr das Bett im Hotel in Thailand macht, merken solche Paare schnell, dass der Partner oder die Partnerin die Zahnpasta doch nicht so sauber ausdrückt und die Spülmaschine falsch einräumt. Das wahre zweite Kennenlernen geht noch einmal von vorne und eben auch öfter mal nach hinten los.

Sie nennen sich liebevoll „Kuppel-Köppi“. Spielen Sie privat auch manchmal den Amor?

Köppen: Um ehrlich zu sein: Lang ist’s her. Damals. Eher in der Pubertät, in der Freunde oder Freundinnen erzählen, wer wen gut und noch besser findet, wer sich was mit wem vorstellen kann. Da gab es Phasen, in denen Pläne geschmiedet wurden wie sich der beste Freund gegenüber seiner Traumfrau denn verhalten sollte, wenn sie mal vor ihm steht. Aber so richtig offiziell „Kuppel-Köppi“ bin ich erst jetzt.

Was ist Ihr bester oder schlechtester Anmachspruch?

Köppen: Ich hab tatsächlich noch nie, nie, nie einen klassischen Anmachspruch verwendet und ich bin fest davon überzeugt, dass diese maximal in einem Prozent der Fälle funktionieren.

Glauben Sie an Liebe auf den ersten Blick? Kann man sie auch im TV finden?

Köppen: Ja. Und ja. Wenn man sie auf der Straße finden kann, warum sollte man sie nicht im TV finden können. Klar spielt im TV auch immer etwas anderes mit und die Voraussetzungen sind durch eine Show andere aber hey: Warum sollte das nicht gehen? Die Chance ist vielleicht kleiner, aber sie ist da. So wie im echten Leben in der S-Bahn oder auf einer Party. Es kann passieren.

Wie sieht ein perfektes erstes Date für Sie aus?

Köppen: Das gibt es für mich auf dem Papier nicht. Ein Date passiert. Am Ende können zwei Dosen Bier und eine Pizza auf der Mauer im Park das Romantischste sein, was man sich vorstellen kann, wenn der Flow stimmt. Das muss kein Candlelight-Dinner in einem fancy Restaurant sein. Es geht immer darum, dass es echt ist. Keine Kopie eines durch Filme vorgelebten Klischees.

Sie sind privat sehr kreativ, malen und sind musikalisch. Am Anfang der Pandemie haben Sie unter anderem auch Musik gemacht. Wann wird man wieder etwas von Ihnen hören oder sehen?

Köppen: Gute Frage. Ich kämpfe da ständig mit mir und der Kreativität. Ich bin sehr gut im Anfangen und sehr schlecht im Fertigmachen. Gerade bei der Musik. Zu Beginn der Pandemie fühlte es sich ein bisschen an wie „ach komm – eh alles egal gerade – jetzt hau ich was raus. Warum auch nicht“ Das hat gut funktioniert, irgendwann habe ich mir da aber auch wieder zu viel Druck gemacht und nach sechs Songs in sechs Wochen aufgehört, weil ich gemerkt habe, dass ich ein anderes Niveau von mir erwarte. Ich bin weiter dran…

Beim Malen ist das immer etwas anders, weil die Fertigstellung eines Bildes immer mehr passiert als geplant ist. Auch wenn mir in letzter Zeit der Zugang fehlt, entsteht noch viel. Ich zeige es aber gerade nicht so viel, weil ich auf der Suche bin und die muss ich für mich bestreiten, ohne den Blick von außen – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Im August werden aber kleine Arbeiten von mir bei der Messe in St. Agnes in der König Galerie in Berlin verkauft. Also – es kommt was.

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