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„Kampf der Realitystars“: Ein Crash der Generationen

Überraschung zum Start der zweiten Staffel von „Kampf der Realitystars“: Statt junger Krawallos sorgt mit Walther Hoffmann zunächst ein älteres Semester für Irritationen. Und dann kommt Prinz Frédéric …

Walther Hoffmann (l.) und Prinz Frédéric (r.) sorgen für Theater. Foto:

Die erste Staffel von „Kampf der Realitystars“ im Sommer 2020 hatte unter anderem mit Willi Herren (1975-2021) und Georgina Fleur (31) zumindest einige Hochkaräter des Genres zu bieten. Und auch in der zweiten Staffel der Spielchen liest sich die Teilnehmerliste, zumindest teilweise, wie das „Wer ist (nochmal) wer?“ des Simpel-TV.

Als erster Promi kommt im thailändischen Phuket eine Frau an, die den Titel Realitystar wirklich verdient hat: Claudia Obert (59). Die Trash-Queen und Unternehmerin, die zuletzt in einer eigenen Show nach der großen Liebe suchte, gibt sich wie immer schlagfertig, selbstironisch und ab und an auch leicht angeschickert. Als erstes macht sie sich über den Schampus her. Als zwei jüngere Semester ankommen, zeigt sie sich geschockt: Jenefer Riili (30) aus „Berlin Tag & Nacht“ und „Love Island“-Gewinner Tim Kühnel (24) trinken beide keinen Alkohol.

Walthers antikes Frauenbild

Dann kommen „Bauer sucht Frau“-Kultkandidatin Narumol (55), die als gebürtige Thailänderin ein Heimspiel hat, auch wenn Sie von einem Mitkandidaten auf Chinesisch begrüßt wird, und Walther Hoffmann (61) an. Der Reiseverkehrskaufmann ging einst bei „Traumfrau gesucht“ auf Brautschau in Osteuropa. Der Gentleman ältester Schule hat Geschenke dabei, die er an die anwesenden Damen der Schöpfung verteilen will – aber nur wenn sie brav sind. Am ersten Abend waren sie das offenbar. Da sie für die Männer gekocht haben, bekommen die Frauen Schmuck.

Unter normalen TV-Umständen im Jahr 2021 wäre Walther wohl schon gecancelt worden, hier wird er von den Jungmännern bewundert und die Frauen freuen sich über die Präsente – sogar Claudia, die anfangs noch die Augen verdrehte über den Mann mit den Hawaiihemden vom Grabbeltisch. Es war vermutlich ein kluger Schachzug der Macher, Walther auszugraben. Ein Mann mit antikem Geschlechterbild, der nur höflich sein will, dürfte die Zuschauer heute mehr polarisieren als ein Pöbler.

Der „böse Prinz“ kommt

Damit es nicht so bleibt, zieht RTLzwei den ersten Joker. Ein Rabe als dunkler Vorbote kündigt ihn an: Prinz Frédéric von Anhalt (78). Der Prinz, der vor allem als achter Ehemann von Hollywood-Diva Zsa Zsa Gabor (1917-2016) bekannt wurde, nimmt genüsslich die Rolle des Schurken an. Alles im Sinne des Entertainments natürlich, das er versteht wie kein zweiter. Glaubt er zumindest. In einem Spiel, in dem die Realitystars ähnlich wie beim „Familienduell“ schätzen müssen, was die Mehrheit der befragten Zuschauer über sie denkt, wird entlarvt, dass die schweigende Mehrheit den Prinz nicht mit Unterhaltung assoziiert, sondern unter anderem mit seiner verstorbenen Gattin.

Auch Walthers Selbstbild lassen die Zuschauer platzen. Auf die Frage, wofür er denn bekannt sei, antworteten die meisten mit: „Wer ist das, kenne ich nicht.“ Das will der Mann, der angeblich nur verkleidet auf die Straße treten kann, weil er sonst von Fans belagert wird, nicht wahrhaben. Später, als die Stars wegen Niederlagen im Spiel und Übertretungen der allgemeinen Regeln ihre Koffer abgeben müssen, droht der erzürnte Frauenversteher mit seinem Auszug. 2 Prozent Einschaltquote würde er den Sender kosten, rechnet er noch später vor. Rührend.

Ein Promi muss wirklich gehen. Die Neuankömmlinge Gina-Lisa Lohfink (34) und Frédéric dürfen die Wahl treffen. Der Prinz nimmt, ganz Gentleman, Gina-Lisa die Entscheidung ab. Er eliminiert Paul Elvers (19), den Sohn von Jenny Elvers (49), der ihm nicht entertainig genug war. Nicht nur wegen seiner roten Baseballcap erinnert der laut Gina-Lisa „böse Prinz“ hier an Donald Trump (75) und dessen gnadenlose „Du bist gefeuert“-Show bei „The Apprentice“. Mal sehen wie sich die Promis in den nächsten Folgen gegen Walther und Frédéric behaupten können.

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