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„King Richard“: Schlägt Will Smith sein erstes Oscar-Ass?

In dem für mehrere Oscars nominierten Drama „King Richard“ spielt Will Smith den Vater der Tennislegenden Venus und Serena Williams. Es ist eine inspirierende Familiengeschichte, die zugleich die amerikanische Gesellschaft kritisiert.

"King Richard": Will Smith mit seinen Filmtöchtern Demi Singleton (l.) und Saniyya Sidney.. © Warner Bros.
"King Richard": Will Smith mit seinen Filmtöchtern Demi Singleton (l.) und Saniyya Sidney.. © Warner Bros.

Die Geschichte des Aufstiegs von Serena (40) und Venus Williams (41) in den Tennisolymp hätte sich Hollywood nicht besser ausdenken können. Zwei afroamerikanische Schwestern aus Compton, einem ärmlichen Vorort von Los Angeles und einem der gefährlichsten Orte der USA, die es in der weißen Tenniswelt nach ganz oben schaffen.

Basierend auf den wahren Geschehnissen erzählt das Filmdrama „King Richard“ (ab 24. Februar im Kino) die Geschichte des Werdegangs der Schwestern aus der Perspektive ihres Vaters Richard Williams (80). Noch bevor seine Töchter Venus (Saniyya Sidney, 15) und Serena (Demi Singleton, 14) auf der Welt waren, machte er einen 78-seitigen Plan, wie die Mädchen eines Tages an die Tennis-Weltspitze kommen. Gespielt wird „King Richard“ von Will Smith (53), der für die Rolle für einen Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert ist.

„King Richard“ geht unbeirrt seinen Weg

Obwohl Richard selbst nie wirklich Tennis gespielt und seine Coaching-Ratschläge aus Magazinen und Radioreportagen zusammengesammelt hat, bringt er seinen Töchtern die Feinheiten des Spiels mit viel Aufwand und unermüdlichem Einsatz bei. Trotz des unfassbaren Talents der beiden Mädchen ist ihr Weg nach oben äußerst steinig. Ihre Hautfarbe und soziale Umgebung erschweren die Suche nach einem professionellen Coach und Sponsoren. Aber „King Richard“ geht unbeirrt seinen Weg.

Mit Erfolg: Venus und Serena Williams wurden zu Pionierinnen der Tenniswelt und dominierten das Damentennis jahrzehntelang. Ihr Vater geriet in der Öffentlichkeit jedoch manchmal in ein schiefes Licht. In „King Richard“ gelingt es Will Smith, sein Image geradezurücken: Er stellt Williams als einen zwar eigenwilligen, im Grunde aber immer der richtigen Intuition folgenden Vater und Coach dar. Sein Vertrauen in das Talent seiner Töchter ist unerschütterlich, gleichzeitig verbietet er den Mädchen lange, an Turnieren teilzunehmen, solange sie ihre Schulausbildung nicht abgeschlossen haben. In einer Szene lehnt er den millionenschweren Scheck eines Sportmarkenvertreters ab – weil er zu wissen glaubt, dass seine Tochter bessere Angebote bekommen wird.

In „King Richard“ geht es aber nicht nur um den sportlichen Aufstieg der Schwestern, sondern auch um die Gegensätze in der amerikanischen Gesellschaft. Familie Williams kommt aus Compton, wo abseits der Tennisplätze, auf denen die Mädchen trainieren, bedrohliche Szenen den Alltag dominieren. Die Tenniswelt ist zu dieser Zeit hauptsächlich von weißen Menschen geprägt, die in exklusiven Tennisclubs trainieren. Der starke Kontrast zwischen beiden Welten wird im Film deutlich.

Fazit

„King Richard“ ist weit mehr als nur ein Film über Tennis oder ein Biopic. Er ist all das und noch mehr: eine Familiengeschichte und ein inspirierender Film, der zeigt, was man erreichen kann, wenn man an sich und seine Mitmenschen glaubt – und nicht immer den einfachsten Weg wählt. Mit seiner aufopfernden Performance der vielschichtigen Figur Richard Williams zeigt Will Smith die guten und schlechten Seiten eines Vaters, der nur das Beste für seine Töchter will. Regisseur Reinaldo Marcus Green gelingt es gleichzeitig, die Differenzen zwischen den Problemen der Ghettos und dem Überfluss des Kapitalismus darzustellen.

Sechs Oscar-Nominierungen, darunter für den besten Film, das beste Drehbuch und den besten Hauptdarsteller, sind ein Hinweis darauf, wie sehenswert „King Richard“ ist.

(ncz/spot)

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