Wer mit seiner Nintendo Switch gegen bestimmte Regeln verstößt, könnte bald vor einem schwarzen Bildschirm sitzen. Der Konzern hat nämlich neue Nutzungsbedingungen eingeführt, die klarstellen: Im schlimmsten Fall kann das Gerät geblockt und damit komplett unbrauchbar gemacht werden. Besonders vor dem Start der neuen Konsole im Juni setzt das Unternehmen auf harte Maßnahmen.
Nintendo Switch: Konzern macht Ernst
In den USA gelten die neuen Regeln bereits seit dem 7. Mai. Laut der überarbeiteten AGB (Allgemeine Geschäftsbedingungen) behält sich Nintendo jetzt das Recht vor, bei Verstößen gegen die Account-Dienste „das entsprechende Nintendo-Gerät ganz oder teilweise dauerhaft unbrauchbar“ zu machen, wie IGN berichtet. Gemeint ist damit: Wer seine Nintendo Switch hackt, modifiziert oder illegale Kopien nutzt, riskiert damit eine digitale Totalabschaltung – auch bekannt als „Bricking“.
Besonders streng reagiert Nintendo, wenn versucht wird, Schutzfunktionen der Nintendo Switch zu umgehen. Die neuen AGB listen dabei eine ganze Reihe verbotener Aktivitäten auf – darunter das Reverse-Engineering, Modifizieren oder das Erstellen von abgeleiteten Produkten aus der Systemsoftware. In den USA sollen Spieler*innen per E-Mail über die Änderungen informiert worden sein.
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Maßnahme steht in Deutschland vor Hürden
Ob Nintendo tatsächlich Konsolen „brickt“, ist bislang unklar. Es gibt bisher keine bestätigten Fälle, dass die Nintendo Switch nach einem Verstoß auch offline nicht mehr funktioniert. Laut IGN hat sich der Konzern zu den Details bislang nicht öffentlich geäußert.
In Deutschland ist eine solche Maßnahme bislang rechtlich nicht abgesichert. Ein Totalschaden der Nintendo Switch würde hier gegen Verbraucherrechte verstoßen. Die Sperrung aus der Ferne könnte nämlich als Eingriff ins Eigentum gewertet werden – und vor Gericht landen. Auch europäische Verbraucherschutzregeln dürften eine Rolle spielen, wie t3n berichtet.
Mit diesem ersten Schritt in der USA will sich Nintendo scheinbar gegen Piraterie wappnen und ein Zeichen vor dem Launch der Nintendo Switch 2 setzen. Ob diese Strategie bei Nutzer*innen auf Verständnis oder Widerstand stößt, dürfte sich bald zeigen. Klar ist: Der japanische Konzern will wieder mehr Kontrolle – notfalls auch mit der Brechstange.
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Quellen: IGN, t3n
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