Veröffentlicht inKino

„Tenet“-Verlust: So viel kostet Christopher Nolans Flop pro Sekunde

Dass „Tenet“, Christopher Nolans neuer Film, viel gekostet hat, dürften sich die meisten vorstellen können. Doch genau zu wissen, wie teuer eine Sekunde des Werks ist, ist eine neue Hausnummer.

Johan David Washington
So viel kostet jede Sekunde "Tenet" von Christopher Nolan. Foto: imago images / Cinema Publishers Collection

Trotz Corona-Pandemie brachte Warner Brothers Christopher Nolans neuen Film „Tenet“ 2020 auf die Kinoleinwände dieser Welt. Wie vermutlich abzusehen war, gilt der Blockbuster derzeit angesichts der niedrigen Besucherzahlen (noch) als Flop. Dabei hat das Werk unfassbar viel gekostet. Etwa 20.000 Dollar ist eine Sekunde von „Tenet“ wert. Doch woraus setzt sich diese hohe Summe zusammen?

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von YouTube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

„Tenet“: Darum ist Christopher Nolans Film so teuer

Mit 200 Millionen US-Dollar ist „Tenet“ der zweitteuerste Film von Christopher Nolan. Noch teurer war nur dessen hochgelobtes Werk „The Dark Knight Rises“ (2008). Da der Blockbuster 180 Minuten lang ist, bedeutet es, dass eine Sekunde etwa 20.000 Millionen Dollar wert ist. Was Christopher Nolans neuen Film so teuer macht, erklärt Eckhard Wendling, der an der Hochschule für Medien in Stuttgart lehrt und sich in seiner Forschung unter anderem mit Filmbudgets auseinandersetzt.

Dem ntv verrät der Professor, dass vor allem der Ort, die Handlung und die Zeit wichtige Kostenfaktoren bei der Filmproduktion sind. Christopher Nolans Film wurde nicht nur an sieben unterschiedlichen Orten, sondern auf gleich fünf Kontinenten gedreht. Selbstverständlich mussten alle notwendigen Schauspieler samt Crew dafür reisen und untergebracht werden. Ein siebenstelliger Bereich für Reise- und Unterbringungskosten seien dabei sicher zusammengekommen. Da der Regisseur „Tenet“ sowohl auf 70 mm als auch mit IMAX-Kamera drehte, ist eine dementsprechend teure Kamera notwendig gewesen, sowie Mitarbeiter, welche spezialisiert darauf sind, diese zu bedienen.

Zudem ist Christopher Nolan dafür bekannt, dass er so viele Szenen wie möglich real dreht und so wenig Effekte wie möglich einsetzt. In „Tenet“ ist zum Beispiel die Boeing 707, die in ein Lagerhaus kracht, kein computererzeugter Effekt, sondern vollkommen echt. Weitere Kostenfaktoren sind:

  • Die Rechte an einem Film können bis zu 10 Prozent des Budgets verschlingen.
  • Ein Drehbuchautor bekommt etwa 5 Prozent.
  • Lohn für Bühnentechniker, Visagisten, Kostümbilder, Kameraleute und Co.
  • Lohn für den Regisseur, die Schauspieler, den Komponisten und Co.

Darum gilt „Tenet“ derzeit als Flop

Weltweit konnte „Tenet“ laut Box Office Mojo bisher 251 Millionen einspielen (Stand: 23. September 2020) – was jedoch nicht bedeutet, dass Warner im Plus ist. Denn zu den Produktionskosten kommen nämlich unter anderem auch Ausgaben für die Vermarktung hinzu, die mit Sicherheit zusätzlich Millionen von Dollar verschluckt haben. Das Branchenmagazin Variety berechnete, dass Christopher Nolans neuer Film mindestens 400 Millionen US-Dollar einspielen müsste, damit das Studio kein Geld verliert. 450 Millionen Dollar wären nötig, damit überhaupt von einem Gewinn die Rede sein kann. Bis dahin ist also noch ein langer Weg.

Alle wichtigen Infos zu „Tenet“ – von der Handlung bis zu den Schauspielern und dem Trailer – bekommst du hier. Kennst du alle Filme Mindfuck-Meisters? Hier findest du alle Christopher Nolan-Filme im Ranking.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.