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Objektsexualität: Ja, sie will Tetris heiraten

Eine 20-jährige Britin zockt einen Großteil des Tages Tetris. Nun will sie das Videospiel ehelichen – und die Öffentlichkeit für einen besseren Umgang mit Objektsexuellen sensibilisieren.

Tetris auf einem Screen
Vor Tetris hatte die Frau bereits Gefühle für verschiedenste Objekte

Die 20-jährige Britin Noorul Mahjabeen Hassan will das Videospiel Tetris heiraten. Das berichtet die britische Tageszeitung Metro. Demnach führt Hassan, die sich selbst „Fractal Tetris Huracan“ nennt, bereits seit September 2016 eine Beziehung mit dem Videospiel und will es, sobald sie die Universität abgeschlossen hat, im Rahmen einer Zeremonie ehelichen.

Sie spielt bis zu zwölf Stunden pro Tag auf ihrem PC, Smartphone und Gameboy das beliebte Puzzle-Spiel. Vor Tetris war Hassan in einer Beziehung mit einem Texas Instruments-Taschenrechner, den sie Pierre nannte. Sie sieht sich selbst als Objektsexuelle an – so werden Menschen bezeichnet, die sich von physischen Gegenständen sexuell angezogen fühlen.

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Ein Oszilloskop namens Braxton

„Ich hatte bereits Gefühle für die Einschienenbahn, iPods, Laufbänder und ab der fünften Klasse, im Alter von zehn Jahren, hatte ich die ersten richtigen Gefühle für ein Garmin-Navigationsgerät“, erklärte Hassan gegenüber Metro. Des Weiteren hätte sie Beziehungen mit dem Companion Cube, einem Gegenstand aus dem Videospiel „Portal“, sowie einem Oszilloskop namens Braxton geführt. Vergleichbare Gefühle für Menschen hätte sie noch nie gehabt.

Objektsexualität häufig missverstanden

Sie hofft, dass sie mit ihrer Geschichte für mehr Verständnis für Objektsexualität sorgen kann, das oftmals als Fetisch missverstanden werde. „Ein Fetisch ist rein sexuell, wohingegen Objektsexualität eher romantisch ist. Man hat echte Gefühle und stellt eine emotionale Bindung zum Objekt her“, erklärt Hassan.

Vorbild Erika Eiffel

Hassan selbst gibt an, dass sie vor allem durch die Geschichte von Erika Eiffel dazu inspiriert wurde, sich verstärkt über Objektsexualität zu informieren und online eine stark aktive Community fand, die sie unterstützte.

Eiffel heiratete 2007 den Pariser Eiffelturm und gilt als eine der bekanntesten Vertreterinnen von Objektsexualität. Sie gründete auch den Verband OS Internationale mit, der sich für Objektsexuelle einsetzt. „Ich niemanden damit weh, was ist das Problem?“, sagt Hassan zu ihren Kritikern. „Sie finden es merkwürdig, aber wenn ich sie darum bitte, mir einen guten Grund zu nennen, warum ich keine Beziehung mit Tetris führen sollte, bleiben sie sprachlos.“

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