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Death Road to Canada im Spieletest: Zombies in Pixel-Grafik und ganz viel Humor

Untote jagen auf dem Weg nach Kanada wird mit der Nintendo Switch zu einem witzigen und optisch hervorstechenden Abenteuer – wenn auch nicht für die Zombies.

Schlachtszene im Spiel Death Road to Canada
Death Road to Canada für die Nintendo Switch verleiht der Zombie-Jagd Witz und Tiefe. Foto: Plan of Attack

Wer weder Rogue-like noch Survival-Spiele mag, könnte trotzdem Gefallen an Death Road to Canada finden. Das Game ist bereits 2016 für iOS und Android erschienen und hat es jetzt auf Nintendos Switch, PS4 und Xbox One geschafft. Ich habe die Switch-Version (15 Euro) getestet.

Death Road kombiniert mehrere Genres. Das Basis-Gameplay ist Rogue-like, im Stil von FTL und dem Klassiker Oregon Trail. Dazu kommen Survival-Aspekte, weil nach Nahrung, Treibstoff, Verbündeten, Waffen und Munition gesucht werden muss. Von Rollenspielen borgt sich Death Road die Werte für Charaktere und dann gibt es noch den Actionteil, bei dem man von bis zu 500 Zombies gleichzeitig gejagt wird.

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Mit dem Auto auf dem Weg zur Zombie-Apokalypse

Wie so viele gute Geschichten, beginnt auch diese mit der Zombie-Apokalypse. Das Ziel ist nach Kanada zu fahren. Nicht nur, weil dort alles besser ist (Pinguine!), sondern man dort auch vor den Zombies sicher ist.

Die Reise dauert 15 Spieltage. Es gibt auch Modi mit kürzeren und längeren Trips, sowie andere Varianten, die das Game leichter, schwerer oder einfach nur interessanter machen. Die Stationen auf der Reise, die Ereignisse dazwischen, welche Charaktere man trifft und die Orte für die Actionsequenzen, sind zufallsgeneriert. Das erhöht den Wiederspielwert und sorgt dafür, dass jeder Road Trip ein individuelles Abenteuer ist.

Selbst wenn sich manche Zufallsereignisse wiederholen sollten (und das werden sie), können sie durch die Auswahlmöglichkeiten völlig anders enden. Auch welche Charaktere man in seiner Gruppe hat, wirkt sich darauf aus. So kann ein „Pose Off“ mit den Bodybuilder-Räubern zum Tod der halben Gruppe oder zu einem epischen Sieg führen.

Trotz Tod der Charaktere kommt kein Frust auf

Obwohl viele der Entscheidung zum Tod von Charakteren oder der gesamten Gruppe führen können (Tipp: die Entscheidung mit dem Auto über eine Sprungschanze zu fahren ist nicht gut), ist Death Road nicht frustrierend. Der Humor macht das Game weit weniger frustrierend als etwa FTL, zudem freut man sich beim Neubeginn des Spiels schon darauf, welche absurden Situationen man erleben und welche neuen Charaktere man treffen wird.

Im Gegensatz zu vielen anderen Rogue-like Spielen hat man bei Death Road nicht das Gefühl, dass das Game unfair ist. Natürlich ist es schwierig und die Chancen stehen schlecht, aber es ist nicht gemein. Durch das Spielen schaltet man Zombie Points frei, die man vor der nächsten Spielrunde verwenden kann, um Eigenschaften aufzurüsten.

Charaktere mit den aufgerüsteten Eigenschaften haben etwa mehr Ausdauer, sind bessere Nahkämpfer oder geschicktere Mechaniker. Üblicherweise wird der Charakter zum Spielbeginn per Zufallsgenerator erstellt, wer will kann aber auch eigene Spielfiguren machen und diesen die gewünschten Eigenschaften zuweisen. Dies kann das Game ebenfalls einfacher machen.

Die Action startet, wenn das Auto stoppt

Das Reisen mit dem Auto auf der Straße passiert automatisch. Bei den Zufallsereignissen wird per Multiple Choice die gewünschte Aktion gewählt. Der eigentliche Actionpart von Death Road passiert, wenn man das Auto verlässt.

Um Benzin, Nahrung, Waffen und neue Charaktere zu finden, muss man mit Zombies überrannte Städte, verlassene Hütten im Wald und andere Orte erkunden. Das passiert aus der Vogelperspektive. Ihr steuert den Anführer der Gruppe, die bis zu drei Gruppenmitglieder folgen und agieren weitestgehend selbstständig. Wer will kann die Taktik für die Begleiter ändern, notwendig ist das aber nicht.

Das Töten von Zombies in diesen Actionpassagen sollte wohl überlegt sein. Vorteile bringt es nicht: im Gegenteil. Munition ist knapp und Schlag- und Stichwaffen können kaputt gehen. Noch dazu hat jeder Charakter nur beschränkt Ausdauer. Geht diese zu neige werden die Schläge schwächer und man kann sich möglicherweise nicht mehr den Weg freikämpfen, wenn man von Zombies umzingelt ist.

Selbst Hunde können zum Helden werden

Stirbt der Gruppenanführer, kann man mit einem der verbliebenen Charaktere weiterspielen. Das kann auch ein Hund sein. Und ja, er kann das Autofahren für den Road Trip erlernen. Death Road auf der Switch hat zudem einen Koop-Modus. Ein zweiter Spieler kann jederzeit in die Actionszenen miteinsteigen, sofern die Gruppe aus mindestens zwei Charakteren besteht.

Fazit: Ansprechende Fassade mit Witz und Tiefe

Death Road to Canada hat den Sprung auf die Nintendo Switch erfolgreich geschafft. Die Steuerung ist zwar ein bisschen träge, auf der Switch aber immer noch besser als am Touchscreen des Smartphones. Da das Game ursprünglich für Smartphones gemacht wurde, eignet es sich auch sehr gut als On-the-Go-Titel für die Switch, um den täglichen Weg mit den Öffis unterhaltsam zu gestalten.

Death Road hat mich jedenfalls mit Rogue-like-Games wieder etwas versöhnt. Und wer solche Spiele bisher gemieden hat, könnte mit diesem Game zum Fan werden. Aber auch Connaisseure des Genres können mit Death Road etwas anfangen, da hinter der witzigen ansprechenden Fassade aus Pixel-Grafik und schrägen Humor ein robustes Charakter- und Management-System steckt, das Gameplay-technisch durchaus Tiefe bietet, wenn man sich darauf einlassen will.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf futurezone.at.

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