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Digitale Agenda: Das wollen die Jamaika-Partner

Der Bundestag ist gewählt, die Koalitionsverhandlungen beginnen. Im Wahlkampf war die Digitalisierung ein wichtiges Thema, doch was wollen CDU/CSU, Grüne und FDP umsetzen? Eine Übersicht.

Die kommende Regierung will die Digitalisierung nicht verschlafen und feilt an der digitalen Agenda.
Die kommende Regierung will die Digitalisierung nicht verschlafen und feilt an der digitalen Agenda. Foto: dpa

In Estland debattiert die Europäische Union (EU) über ihre digitale Zukunft. Wie stellen sich in Deutschland die Koalitionäre eines möglichen Jamaika-Bündnisses bei dem Thema auf? Eine Auswahl aus den Wahlprogrammen:

Die Union: Home Office und 5G-Mobilfunk

UNION: CDU und CSU wollen direkt im Kanzleramt den Posten eines Staatsministers für Digitales schaffen. Glasfasernetze sollen bis 2025 flächendeckend verlegt werden. Deutschland und Europa werden als Vorreiter für den 5G-Mobilfunk gesehen. Die Arbeitswelt soll durch Home-Office und mobiles Arbeiten an den digitalen Wandel angepasst werden. Zudem wird der Aufbau eines bundesweiten Verwaltungsportals angestrebt. Über einen Bund-Länder-Digitalpakt sollen über fünf Jahre fünf Milliarden Euro für Modernisierung an die Schulen fließen.

Die Freien Demokraten: Internet-Ministerium und moderne Schulen

FDP: Ein eigenes Ministerium für Digitales soll eingeführt werden. Genauso sollen ein flächendeckendes Glasfasernetz kommen und mehr WLAN im öffentlichen Raum zugänglich sein. Netzneutralität, Datenschutz und ein Grundrecht auf Verschlüsselung werden verlangt. Der Personalausweis soll zur Identifikation bei Behörden, Banken, Unternehmen und im Gesundheitswesen eingesetzt und Patientendaten elektronisch ausgetauscht werden. 1000 Euro pro Schüler sollen in den kommenden fünf Jahren zusätzlich in digitale Modernisierung fließen.

Die Grünen: Unterstützung für Mittelständler und keine Mails nach der Arbeit

GRÜNE: Die Partei setzt auf Netzneutralität und Datenschutz. Sie will in den Breitbandausbau investieren und dafür die Telekom-Anteile des Bundes im Wert von zehn Milliarden Euro verkaufen. Die Grünen warnen vor „monopolartigen Strukturen“ bei Internetgiganten und fordern in Extremfällen ihre „Entflechtung“. Für Mittelständler wollen sie ein IT-Beratungsnetzwerk einrichten. Außerdem fordern sie ein Recht auf Home-Office, wollen aber auch in Zeiten permanenter Erreichbarkeit den Arbeitsschutz an die digitale Welt anpassen. Maßnahmen zur Weiterbildung sollen bereits im Job gefördert werden.

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