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Wie China Kim Jong-uns Besuch im Internet vertuschen wollte

China hat bestätigt, dass Kim Jong-un sich von Sonntag bis Mittwoch in Peking aufgehalten hat. Um diesen Besuch zu verschleiern, wollte die chinesische Regierung den Besuch im Netz zensieren. Die Bevölkerung lässt sich so leicht aber nicht stoppen.

Kim Jong-un und Xi Jinping
"Kim Dickerchen III" lautet noch einer der netteren Kosenamen der Chinesen für den nordkoreanischen Machthaber. Foto: Getty Images / Chung Sung-Jun

Kim Jong-un besuchte inoffiziell Peking, die Hauptstadt Chinas. Dort traf er sich mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping. Der Machthaber Nordkoreas reiste mit einem gepanzerten Zug an, was für viele Spekulationen sorgte, welcher ranghohe Politiker sich wohl eingefunden habe.

Chinesische Kosenamen für nordkoreanische Machthaber

Die Reise ist eine Sensation, da es das erste Mal in den sechs Jahren Amtszeit Kim Jong-uns ist, dass dieser sein Land verließ. Um Spekulationen vorzubeugen und den Besuch geheimzuhalten, unternahm China übliche Schritte. Die chinesische Regierung ordnete an, alle Wörter, die Kim Jong-un oder Nordkorea betreffen, zu zensieren. Darunter fielen auch langegehegte Kosenamen der Chinesen für den Nordkoreaner wie „fatty fatty“ (bedeutet so viel wie Dickerchen Dickerchen).

Chinas Regierung ist bekannt dafür, zum Unmut der Bevölkerung, das Internet streng zu überwachen und auch zu zensieren.

Um diese Zensur in den sozialen Medien umgehen zu können, hat sich die chinesische Bevölkerung etwas lustiges ausgedacht. Sie verwendeten einfach andere Codewörter. Diese Codewörter fielen für den nordkoreanischen Machthaber allerdings ebensowenig schmeichelhaft aus. So nannten die Chinesen ihn nun „Dickerchen im Zug“ oder „der übergewichtige Patient“.

Schon zuvor Zensur durch Chinas Regierung

Auch neutralere Codenamen wie „der Besucher aus dem Nordosten“ oder „der Bruder von nebenan“ wurden verwendet. Laut Angaben von der Plattform FreeWeibo, die die Zensur auf der chinesischen Mikroblogging-Website Weibo verfolgt, waren am Dienstag die Worte „Kim Jong Un“, „Nordkorea“ und „Dickerchen Kim der Dritte“ dort unter den Top Ten der meistgeblockten Worte. Der letzte Kosename spielt darauf an, dass Kim Jong Uns Vater und Großvater, die auch seine Amtsvorgänger waren, ebenfalls Kim hießen.

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Bereits in den vergangenen Jahren waren gewisse Kosenamen für den Machthaber von China zensiert worden, wie „Kim der fette“, „Kim Fett III“ oder „Kim Dickerchen III“. 2016 kursierten sie im Zusammenhang mit Kim Jong-uns Gewichtszunahme.

Nordkoreas Regierung hatte schon öfter darum gebeten, diese Kosenamen ihres Machthabers endgültig zu bannen. Das dürfte jedoch eine unmögliche Aufgabe sein.

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