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Altmaier ärgert sich: Er will schnell eine europäische Alexa

Wirtschaftsminister Peter Altmaier ärger sich über die deutsche Wirtschaft. Er fordert: Bevor wir von Amazons Sprachassistentin überrollt werden, brauchen wir eine eigene Alexa.

Peter Altmaier
Wirtschaftsminister Peter Altmaier warnt davor

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ist genervt: Amazon sei weltweit führend beim Thema Sprachassistenten, Deutschland und Europa kämen nicht hinterher. Er fordert ein europäisches Gegenstück zu Alexa.

Altmaier: Mit Alexa wird „vieles anders“

Amazons Sprachassistentin Alexa ist für Wirtschaftsminister Altmaier ein typisches Beispiel für die Rückständigkeit des Technikstandorts Deutschland, berichtet heise. „In ein oder zwei Jahren sind alle Geräte durch Sprachsteuerung zu bedienen“, sagte er am Mittwoch auf einer Veranstaltung zum Thema Smart Home. „Andere machen jetzt den Reibach“, obwohl die Technologie, die hinter der Künstliche Intelligenz stecke sogar vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickelt worden sei.

Altmaier ärgert sich: Er will schnell eine europäische Alexa

Wirtschaftsminister Peter Altmaier ärger sich über die deutsche Wirtschaft. Er fordert: Bevor wir von Amazons Sprachassistentin überrollt werden, brauchen wir eine eigene Alexa.

Das sieht Amazons Alexa-Boss (hier im Interview) sicher anders. Allerdings hat er mit seinem Team auch nur die Produktsparte der smarten Lautsprecher erfunden. Die Technologie ist natürlich älter. Nichtsdestotrotz hat Amazon den KI-Systemen für Zuhause einen ordentlichen Schub verpasst. Von 2016 bis 2018 ist die Nutzung von digitalen Sprachassistentin in den USA von nur einem auf 20 Prozent angestiegen. Und auch in Deutsche unterhalten sich immer öfter mit Siri, Alexa und Co.

„Wir können nicht ewig warten“

Altmaier hält Alexa deshalb für „die größte Basisinnovation seit Erfindung der Dampfmaschine“, die Frage sei nur, was das der deutschen und europäischen Wirtschaft bringe. An einer Konkurrenz, die es mit Amazons Produkt aufnehmen könne, sei man dran, hätten Altmaiers Mitarbeiter ihm gesagt – allerdings erst nach einem „verlegenen Hüsteln“.

Dem Wirtschaftsminister zufolge muss schnell ein Pendant her. „Wir können nicht ewig warten, wir müssen jetzt loslegen“, forderte er. Denn mit Alexa sei bereits „vieles anders“, selbst der Sparkassenverbund überlege, sie für Überweisungen zu nutzen.

Deshalb ist das Smart Home noch nicht smart

Immerhin sei trotz Amazons Marktmacht „noch nicht ganz entschieden“, wer den internationalen Markt am Ende beherrschen werden würde. „Es wird am Ende für alle diese Anwendungen im Haus ein Gehirn geben“, meinte der Ressortchef bei der Veranstaltung. „Aber dafür müssen wir Smart Living made in Germany erstmal haben.“ Der Grund dafür, dass noch nicht alle smarten Geräte miteinander kompatibel sind, sind fehlende Standards. Deshalb ist auch das Smart Home noch nicht smart.

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Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), pflichtete Altmaier bei: Es sei wichtig, eine Wertschöpfung nicht nur in Seattle oder Cupertino passiere, sagte er heise zufolge. Dafür sei es zunächst nötig, dass Alexa und Co. Dialekte lernen, sagte GdW-Geschäftsführerin Ingeborg Esser dazu. Senioren und Pflegebedürftige könnten eine wichtige Zielgruppe sein.

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