Veröffentlicht inNetzpolitik

Das KI-Wettrüsten hat begonnen: So will China es gewinnen

Es ist nicht vermessen zu sagen, dass China und die USA sich ein Wettrüsten mit künstlicher Intelligenz liefern. Ein neuer Bericht liefert noch mehr Einzelheiten.

Ein chinesischer Militärsoldat schaut in die Kamera.
China will KI-Weltmarktführer werden. Das wollen die USA nicht zulassen. Foto: NICOLAS ASFOURI/AFP/Getty Images

Für die nationale Sicherheit eines Staates sind nicht nur Cyberwaffen von wachsender Bedeutung. Wie China und die USA aktuell demonstrieren, wird auch in Kampfflugzeuge mit künstlicher Intelligenz (KI) investiert. Dieses KI-Wettrüsten will die asiatische Supermacht unbedingt gewinnen. Über das Wie ist jetzt noch mehr bekannt geworden.

KI-Wettrüsten: Chinas Militär investiert

In weniger als 15 Jahren will das Land KI-Weltmarktführer sein. Und das wirkt sich auf alle möglichen Bereiche aus, neben der Forschung an KI- und Deep Learning-Technologien auch auf das Militär. Im wahrsten Sinne des Wortes rüstet China in Sachen nationale Sicherheit auf, berichtet nun das Center for a New American Security (CNAS), ein US-amerikanischer Think Tank mit Sitz in Washington D.C.

Dessen Ziel ist es, so der eigene Wortlaut, „starke, pragmatische und prinzipielle, nationale Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu entwickeln, die die amerikanischen Interessen und Werte fördert und unterstützt“. So auch die Zukunft des US-Militärs. Da bleibt es nicht aus, auch auf China zu schauen. Der Bericht basiert auf den Informationen von zahlreichen Konferenzen sowie Meetings mit Beamten des chinesischen Außenministeriums.

Sie bestätigen, was in letzter Zeit immer klarer geworden ist: China setzt bei KI und Co. Maßstäbe auch in seinem Militär, und zwar schneller als gedacht. Die Führer des Landes sehen darin die beste Chance, zu ihren internationalen Rivalen aufzuschließen. Und zwar so:

Militärisches Mind-Set

Neben der klaren nationalen Selbstverpflichtung, in Sachen KI die besten zu werden (wovon Europa übrigens laut Handelsblatt noch einiges lernen kann), wird der perfektionierte Überwachungsstaat auch im Militär durchgesetzt.

Roboterkrieg

Bereits jetzt exportiert China einige seiner Technologien, wie es scheint. In dem Bericht heißt es: „Chinesische Beamte erwarten in der Regel, dass Drohnen und militärische Robotik zukünftig immer umfangreichere KI und autonome Fähigkeiten bieten werden. Chinesische Waffenhersteller verkaufen bereits bewaffnete Drohnen mit erheblicher Kampfautonomie.“ Kampfautonomie klingt zerstörerisch.

Weniger Barrieren

China weiß zudem, was es an seinem System hat: Für das Militär bietet die weniger strikte Trennung von staatlichen und privaten KI-Forschungen und -Aktivitäten große Vorteile. Denn die meisten chinesischen KI-Forscher wollen (oder dürfen) weniger Kritik daran üben, dass ihre Entwicklungen zum Zwecke er nationalen Sicherheit waffenfähig gemacht werden. Die USA haben da mehr Hürden zu überwinden.

Hoffnung: Kontrolle im KI-Wettrüsten

Der Bericht des Think Tanks lässt aber auch hoffen, vor allem für die USA: Chinas Führer zeigten sich trotz des Vormarschs ihres Landes besorgt über das KI-Wettrüsten, zumindest über den Begriff. Sie sähen eine Notwendigkeit für eine internationale Zusammenarbeit, um die Frage der Rüstungskontrolle zu klären.

Rüstungswettlauf: Wer gewinnt ihn?

Nach derzeitigem Stand ist eine Kollaboration zwischen China und den USA aber nicht in Sicht. Jedenfalls nicht, solange sie sich in einem mehr oder weniger offenen Handelskrieg befinden. Währenddessen ist ein Verbot für Killerroboter vom Tisch, was wiederum der USA in die Hände spielt.

Ob den angeblichen Bedenken der chinesischen Beamten wirklich zu trauen ist, hängt auch stark davon ab, ob die Abschottung und Überwachung von Chinas Internet überhaupt noch transparente Informationen zulässt. Übrigens: Auch Russlands neue KI-Kampfdrohnen sind ganz schön beängstigend.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.