Einer Aufstellung des Bundesinnenministeriums zufolge handelte es sich bei den 2018 angeschafften und geleasten Fahrzeugen lediglich bei rund drei Prozent um Elektroautos einschließlich Hybride. Die restlichen Fahrzeuge seien alle Pkw mit Verbrennungsmotoren gewesen. Beschafft wurden insgesamt
- 8386 herkömmliche Pkw
- 253 Pkw mit Elektro- oder Hybridantrieb
Keine Elektroautos für unsere Regierungsvertreter
Die Anfrage zur genauen Verteilung der Neuwagen in den Bundesbehörden stellte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt. Die Bundesregierung folgte dieser mit den vorgelegten Zahlen für das Kanzleramt, die Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) sowie aller Ministerien. Lediglich das Bundesministerium für Bildung und Forschung ist in der Aufstellung nicht enthalten.
Das sind die Verlierer
Am geringsten ist der Anteil an E-Autos in den Ministerien für Verteidigung und Finanzen. Der Anteil an Neuwagen ist in beiden Behörden dagegen am höchsten.
- Bundesverteidigungsministerium: 6475 Neuwagen, 112 Elektroautos
- Bundesfinanzministerium: 999 Neuwagen, sechs Elektroautos
- Im Bundeskanzleramt wurde 2018 dagegen nicht ein einziges E-Auto angeschafft.
Vorbilder in Sachen Elektroauto
Immerhin das Bundesumweltministerium macht seinem Namen alle Ehre und führt die Spitze an. Hier wurden mehr Elektroautos bestellt als Pkw mit Verbrennungsmotor.
Ebenso positiv zeigten sich das Wirtschaftsministerium sowie das Verkehrsministerium, die jeweils 25 Benziner/ Diesel und 17 E-Autos beziehungsweise 140 herkömmliche Pkw und 34 Elektroautos anschafften.
Wenn die Regierung die eigenen Richtlinien nicht einhält
Tatsächlich gibt es regierungsinterne Richtlinien zur Anschaffung von Neuwagen. 2017 war laut Hamburger Morgenpost eine Quote von zehn Prozent angestrebt, die 2018 deutlich unterschritten wurde. Im Detail heißt es: „Für die Bundesverwaltung sind schadstoffarme Kraftfahrzeuge mit möglichst geringem Treibstoffverbrauch sowie einer überdurchschnittlich guten CO2-Effizienzklasse (…) zu beschaffen.“ Außerdem seien „die Fahrzeugflotten der Bundesressorts als ein geeignetes Einsatzfeld für Elektrofahrzeuge identifiziert“ worden.
Dass Elektroautos im Alltag nicht immer bestehen, zeigte leider ein aktueller Test. Auch die Autolobby steht stärker hinter konkurrierenden Technologien wie E-Fuels als die Verbreitung von Elektroautos zu unterstützen. Wenn allerdings die Vertreter des Volkes als so schlechtes Vorbild agieren, könnte es schwer werden, die Bevölkerung vom Gegenteil zu überzeugen.