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Retro-Serie #Throwback Thursday: Die Geschichte der IFA

Immer donnerstags stellt futurezone.de Themen vor, die die Netzkultur prägten – voll retro, aber häufig noch aktuell. Heute: die Anfänge der Internationalen Funkausstellung (IFA) Berlin.

Das Haus der Funkindustrie am Tage der Eröffung der 1. Großen Deutschen Funkausstellung Berlin im Dezember 1924.
Das Haus der Funkindustrie am Tage der Eröffung der 1. Großen Deutschen Funkausstellung Berlin im Dezember 1924., Katalog der 1. Deutschen Funk-Ausstellung 1924. Foto:

Derzeit findet in Berlin die 57. Internationale Funkausstellung (IFA) statt, die alljährlich hunderttausende Besucher und tausende Aussteller anzieht. Neben unserer Berichterstattung von den neuesten Entwicklungen im Elektronik- und Multimedia-Bereich wollen wir auch einen Blick zurück werfen, in die Anfangsjahre der IFA, die bald ihr hundertjähriges Jubiläum feiert.

Wie alles begann

Am 4.12.1924 wurde die erste „Große Deutsche Funk-Ausstellung“ eröffnet. Damals präsentierten sich 242 Aussteller vor rund 180.000 Besuchern, zu sehen gab es neuartige Detektorgeräte, Kopfhörer und erste Röhren-Rundfunkempfänger. Der Schauplatz war eine rund 130 Meter lange Halle im Haus der Deutschen Funkindustrie. Die IFA ist somit, nach Angaben der Messe Berlin, neben der Autoausstellung IAA die älteste deutsche Industriemesse.

Die Veranstaltung sollte ursprünglich den Verkauf von Radiogeräten ankurbeln, die damals seit kurzem auf dem Markt waren. Dementsprechend wurde die Funkausstellung vom Verband zunächst vom Verband der Radio-Industrie ausgerichtet. Durch den großen Erfolg der ersten Ausgabe wurden in den Folgejahren aber jährlich weitere Funkausstellungen veranstaltet.

Wanderjahre

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Rhythmus geändert: die Messe fand von 1950 bis 2005 mit wenigen Ausnahmen alle zwei Jahre statt. In dieser Zeit wechselte auch stetig der Veranstaltungsort. Mal fand die Funkausstellung in Stuttgart statt, mal in Frankfurt, mal in Düsseldorf, dann wieder in Berlin. Erst 1971 kehrte die IFA – erstmals unter dem Namen Internationale Funkausstellung – auf Dauer nach Berlin zurück.

Was wurde ausgestellt?

Die Funkausstellung bot von Beginn an eine Gelegenheit, medienwirksam Innovationen zu präsentieren. Auch die Messe selbst schaffte es regelmäßig ins Rampenlicht, beispielsweise mit der Einweihung des Berliner Funkturms anlässlich der dritten Funkausstellung 1926 oder der Eröffnung durch Nobelpreisträger Albert Einstein 1930.

Zu den Dauerbrennern zählten schon in den Anfangstagen der Funkausstellung neueste Entwicklungen bei Empfangsgeräten für den Rundfunk – nachdem zunächst frühe Radioapparate präsentiert wurden, gab es 1928 Fernsehvorführungen zu bestaunen, 1933 präsentierten die Nazis ihren Volksempfänger (in den ersten Messetagen wurden über 100.000 Geräte verkauft), 1950 wurden die ersten UKW-Empfangsgeräte vorgestellt und am 25. August 1967 startete der spätere Kanzler Willy Brandt mit einem Knopfdruck das Farbfernseh-Zeitalter in Deutschland.

Man darf gespannt sein, was bei der IFA in den nächsten hundert Jahren an kuriosen und spektakulären technischen Neuerungen vorgestellt wird.

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