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Roboter Pepper verliert seinen Job im Feinkostladen

Pepper kann menschliche Sprache und Emotionen schon gut verstehen. Im Supermarkt sollte er Kunden lediglich Fragen beantworten. Er scheiterte jedoch.

Roboter Pepper salutiert
Pepper alias Fabio brachte nicht die erwartete Leistung als Kundenberater. Foto: Philippe Dureuil / TOMA

Pepper ist ein humanoider Roboter des japanischen Telekommunikations- und Medienkonzerns SoftBank. Auf dessen Website wird er als „freundlich, liebenswert und überraschend“ beschrieben und als „täglicher Begleiter, dessen Numer-eins-Qualität seine Fähigkeit ist, Emotionen wahrzunehmen“. Aufgrund dieser Qualifikation bekam er einen Job in einem schottischen Delikatessen-Supermarkt.

Freundlich-unfreundlicher Roboter

Bei Margiotta Food & Wine in Edinburgh wurde er eine Woche lang eingesetzt, um Fragen der Kunden zu beantworten und gleichzeitig für ein wenig Unterhaltung zu sorgen. 1,20 Meter ist er groß und versteht die menschliche Sprache. Sowohl mit seiner eigenen Stimme als auch via integriertem Tablet kann der robotische Helfer kommunizieren. Für seinen Einsatz im Supermarkt hatte eine ansässige Universität extra einen Chatbot kreiert. Die BBC filmte ihn dabei für eine Dokumentation über Innovationen in der Robotik.

https://youtube.com/watch?v=oDeQCIkrLvc

Allerdings konnte der sich auf Rädern fortbewegende Pepper nicht so richtig überzeugen, wie das Magazin Digital Trends berichtet. War die Reaktionen der menschlichen Kollegen, die ihn nicht Pepper, sondern Fabio nennen, zuerst durchweg positiv, stellte sich mit der Zeit heraus, dass er Kunden nur sehr limitiert wirklich helfen konnte. Wenn etwa jemand danach fragte, wo Milch zu finden sei, sagte Fabio nur: „in der Tiefkühl-Abteilung“. Er verriet aber nicht, wo diese Abteilung zu finden sei. Das Gleiche galt anscheinend für Fragen nach Wein, der laut dem Roboter schlicht „in der Alkohol-Abteilung“ stände.

Andere Kunden erhielten gar keine Antwort von dem Roboter, was seinem Hersteller zufolge wohl daran liegt, dass seine eingebauten Mikrofone noch nicht sehr gut an die Umgebungsgeräusche angepasst seien.

Auch ein Kuh-Witz hilft nicht

Als Ladenbesitzer Franco Margiotta Fabio selbst ausfragte, erhielt er nur einen Kuh-Witz als Antwort auf seine Steak-Anfrage. Allerdings hatte er auch noch nie einen Roboter einen Witz machen hören, das machte die unzulängliche Antwort wohl irgendwie wieder wett.

Die Chefs sind sich aber einig, dass der menschliche Kollege den Job besser macht als Fabio alias Pepper. „Leider hat Fabio nicht so überzeugt, wie wir gehofft hatten“, sagte Luisa Margiotta, Francos Tochter in Digital Trends. Obwohl sie ihn auch vermissen werde, sei der Roboter gefeuert worden.

Auch wenn Pepper den Supermarkt-Job verloren hat, ist er in Japan, beispielsweise in Einkaufszentren, bereits mehr als verbreitet.

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