Wer viel mit dem Elektroauto unterwegs ist, muss auch öfter laden. Mit Schnellladestationen ist das kein Problem, denn auch in Deutschland werden diese immer flächendeckender angeboten. Eine neue Änderung könnte das Laden bald sogar verbessern.
Elektroauto: Bald noch schneller laden
Laut dem Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur finden sich seit dem 1. September 2025 über 43.000 Schnellladepunkte und über 133.000 Normalladepunkte in Deutschland. Damit haben es Autofahrer*innen auch unterwegs mittlerweile einfacher, eine geeignete Stelle zum Laden zu finden. Doch die angebotene Ladeleistung bei öffentlichen Ladesäulen lässt meist noch zu wünschen übrig.
SmartDroid zufolge soll die angebotene Leistung für Elektroautos aber bald deutlich steigen, da an einer neuen Art von Ladestationen gearbeitet wird. Hierzu testet Ionity, ein Anbieter von Schnellladeinfrastruktur für E-Autos, unter anderem Fahrzeuge des US-amerikanischen Autobauers Lucid Motors. Bisher sollen die Modelle Lucid Air und Lucid Gravity, ein neues Elektro-SUV, zum Einsatz gekommen sein.
Ionity setzt noch dazu auf das Megawatt-Ladesystem HYC1000 Charger von Alpitronic, die in unter acht Minuten bis zu 600 Kilowatt (kW) liefern sollen. Dadurch soll mit einer Ladung eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern (km) erreicht werden können. Seit der zweiten Jahreshälfte werden die ersten Ladepunkte flächendeckend im Netzwerk ausgerollt. Jeroen van Tilburg, CEO von Ionity, nennt diese Entwicklung in einer Pressemitteilung des Unternehmens einen „Meilenstein auf unserem Weg, europaweit ultraschnelles und komfortables Laden von Elektroautos zu ermöglichen“.
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Kritik an den Plänen zum Schnellladen
Ein Kritikpunkt ist allerdings, dass Lucid die Ladestationen scheinbar gar nicht ausreizt. Der Lucid Gravity, der bereits auch in Europa angeboten wird, kommt beispielsweise maximal auf 400 kW beim Laden mit Gleichstrom. Bei der chinesischen Konkurrenz von XPeng kommen neue Modelle dagegen auf 500 kW, was für die Pläne der neuen Schnellladefunktionen für Elektroautos passender wäre.
Die Ladezeit kann sich dementsprechend stark unterscheiden. Helvetia zufolge liegt diese bei Haushaltssteckdosen bei bis zu 3,6 Kilowatt und ist mit bis zu acht Stunden Wartezeit nicht nur sehr lang, sondern nur im Notfall zu empfehlen. Wer eine Wallbox zu Hause hat, kann dagegen schon mit elf bis 22 kW rechnen und sollte zwei bis sechs Stunden einplanen.
Bei den meisten öffentlichen Schnellladestationen in Deutschland mit Gleichstrom kann man derzeit ab 50 kW laden und braucht hierfür in der Regel zehn bis 60 Minuten. Bei Stationen mit Wechselstrom solltest du beim Laden deines Elektroautos dagegen von zwei bis vier Stunden ausgehen, da die Ladeleistung mehrheitlich nur bis 45 kW reicht. Wann die geplante Änderung für Schnellladestationen durch Ionity auch für deutsche Kund*innen bemerkbar sein wird, ist allerdings noch abzuwarten.
Quelle: Bundesnetzagentur, SmartDroid, Ionity, Helvetia
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