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Klima: 2,7 Millionen Jahre altes Eis soll neue Erkenntnisse bringen

Eine Bohrung in der Antarktis bracht den bisher ältesten Eisfund zutage. Forscher erhoffen sich dadurch neue Rückschlüsse auf das Erdklima.

Noch nie konnten ältere Eisproben aus der Antarktis entnommen werden. Foto: Yan Yuzhen / Princeton University

Immer wieder unternehmen Forschungsexpeditionen Bohrungen im Eis der Antarktis. Aus den Proben, die dabei entnommen werden, lassen sich Rückschlüsse auf das Klima vergangener Epochen ziehen. Das bislang älteste je gefundene Eis war rund eine Million Jahre alt, doch nun konnte bei einer Bohrung Eis gefördert werden, das bis zu 2,7 Millionen Jahre alt ist.

Bohrung im Blaueisfeld

Gebohrt wurde gezielt in einem sogenannten Blaueisfeld. Dort kann das Eis nicht direkt zur Küste und zum Eisschelf ablaufen, weshalb sich uraltes Eis relativ nah an der Oberfläche befindet und vergleichsweise einfach gefördert werden kann. Blaueisfelder machen nur rund ein Prozent der Antarktis aus. Der Rekordfund stammt aus einer Region rund 200 Kilometer östlich der US-amerikanischen McMurdo-Polarstation.

Erste Studie veröffentlicht

Eine Gruppe US-amerikanischer Forscher veröffentlichte bereits ein Papier zum Fund. Durch eingeschlossene Luftbläschen, konnte das Alter des geförderten bestimmt werden. Darüber hinaus ließ die Probe Aufschlüsse auf das Erdklima der damaligen Zeit zu.

So waren die Forscher vor allem von den niedrigen CO2-Werten überrascht. Sie lagen bei unter 300 parts per million (ppm), also deutlich unter den heutigen Werten von circa 400 ppm.

Besonders interessant macht den Fund der Umstand, dass es kurz vor dem Beginn des Eiszeitalters vor 2,6 Millionen Jahren entstand, denn einige Klimaforschungs-Modelle gehen davon aus, dass niedrige CO2-Werte zur Entstehung von Eiszeiten führen können. Diese Theorie scheint der Fund zu unterstützen.

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