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2017 zählt zu den drei wärmsten Jahren überhaupt

Laut dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage ECMWF, belegt 2017 derzeit Platz zwei der wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnung während der Industrialisierung.

Eine Landschaft im Norden mit schmelzenden Eisschollen.
Der Ausstoß von Treibhausgasen weltweit ist immer noch nicht gesenkt worden. Foto: Pexels (Symbolbild)

Das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage ECMWF, hat das vergangene Jahr meteorologisch ausgewertet. Dabei kam es zu dem Ergebnis, dass es 2017 auf der Erde im Durchschnitt um 0,1 Grad wärmer war als 2015. Der Vorreiter in Sachen Wärme ist nach wie vor das Jahr 2016. 2017 liegt 0,1 Grad unter dem Mittelwert von 2016. Damals war das Wetterphänomen El Niño wieder aufgetreten und hatte den Wärmerekord mit begünstigt.

Durchgehender Temperaturanstieg seit Industrialisierung

Damit ist der Drei-Jahres-Zeitraum der vergangenen drei Jahre der wärmste seit Beginn der Auswertungen gewesen. Seit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert ist somit die Durchschnittstemperatur in Bodennähe um 1,2 Grad angestiegen, wie der Spiegel unter Berufung auf das ECMWF berichtet. Die Ausgangstemperatur zur Zeit der Industrialisierung hatte zudem noch 0,7 Grad unter dem Durchschnittswert der Jahre 1981 bis 2010 gelegen. Heute liegt die Durchschnittstemperatur 0,5 Grad über dem Wert aus 1981 bis 2010.

2017 trotz El Niña sehr warm

Dass 2017 zu den drei wärmsten Jahren überhaupt zählt, überraschte die Forscher. Ende 2016 war schließlich das Wetterphänomen El Niña aufgetreten, das Gegenteil von El Niño. Bei El Niña steigt kaltes Wasser an die Oberfläche des Pazifiks und kühlt die Luft.

Ansonsten herrschte 2017 neutrale Witterung und El Niño blieb aus. Die Forscher hatten dennoch mit der Fortsetzung dieses allgemeinen Trends gerechnet, angetrieben durch Auswirkungen von Treibhausgasen, Kraftwerken, der Landwirtschaft und diversen großen Feuern.

Regionale Kältewellen sind kein Widerspruch

Übrigens ist es kein Widerspruch, dass es derzeit zu einer Kältewelle in Nordamerika kommt, da das Klima einen langjährigen Durchschnitt von kurzfristigen Wetterschwankungen darstellt. Im Klimaabkommen von Paris hat die Weltgemeinschaft beschlossen, dass die Durchschnittstemperatur höchsten um zwei Grad, besser aber nur um 1,5 Grad, im Vergleich zur Zeit der Industrialisierung zunehmen darf. Der durch das ECMWF aufgezeigte Trend macht deutlich, dass dieses ein schwieriges Vorhaben ist.

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